Bischof Dröge: Brandenburg muss Alternativen zur Braunkohle suchen

04.12.2014

Brandenburgische Landesregierung betreibe eine zögerliche Klimaschutzpolitik

epd-Gespräch: Jens Büttner

 

4. Dezember 2014. Berlin/Potsdam (epd). Der evangelische Bischof Markus Dröge hat der brandenburgischen Landesregierung eine zögerliche Klimaschutzpolitik vorgeworfen. Die rot-rote Regierung halte an der klimaschädlichen Braunkohleverstromung fest, kritisierte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Landeskirche wünsche sich, dass die brandenburgische Landesregierung Alternativkonzepte zur Braunkohleverstromung in den Blick nimmt, fügte er hinzu.

 

"Das können wir im Moment noch nicht richtig sehen", kritisierte Dröge, der auch Ratsmitglied der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Er unterstrich: "Wir können viel zu wenig entdecken, dass die Einschätzung der Braunkohleverstromung als Brückentechnologie durchgehalten wird." Dies würde nach den Worten des evangelischen Bischofs nämlich bedeuten, "irgendwann ist die Brücke auch zu Ende". In diesem Zusammenhang müsste darüber nachgedacht werden, was danach kommen kann, um die Lausitz als lebensfähige Region zu erhalten, sagte Dröge, der auch dem Aufsichtsrat des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung vorsteht.

 

Dröge sagte, im Zusammenhang mit der Braunkohleproblematik in der Lausitz veranstalte die evangelische Landeskirche am 4. Juli nächsten Jahres einen Kirchentag in der Region. Der Bischof räumte ein, dass es trotz eines Grundsatzbeschlusses der Landeskirche für den "Einstieg in den Ausstieg" aus der Braunkohle dazu unterschiedliche Auffassungen gebe: "Wir erleben, dass die Lausitz in einer Zerreißprobe ist. Diese Zerreißprobe findet auch in unseren Gemeinden statt." Teilweise gehe der Riss durch Familien. Es gebe auch evangelische Christen, die ihren Arbeitsplatz in der Braunkohleindustrie verteidigt wissen wollten. Schließlich gehe es ja auch um gute und viele Arbeitsplätze in diesem Wirtschaftszweig, fügte er hinzu. Diese Zerreißprobe sei "ein wirkliches soziales Problem" mit teilweise verhärteten Positionen.

 

Die Bundesregierung hatte am Mittwoch ein neues Aktionsprogramm beschlossen, um den Ausstoß der Treibhausgase in Deutschland zu reduzieren. Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2020 eine Reduktion der deutschen CO2-Emissionen von mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu erreichen. Mit den bisherigen Maßnahmen hätte die Bundesregierung das selbstgesteckte Ziel um fünf bis acht Prozentpunkte verfehlt.

 

Mit Blick auf die gegenwärtige Klimakonferenz im peruanischen Lima sagte Dröge, auch weltweit müsse die Kohleverstromung zurückgefahren und der Anteil Erneuerbarer Energien ausgebaut werden. "Da hat Deutschland mit der Energiewende einen Schritt nach vorne getan, es kommt jetzt darauf an, dies auch im internationalen Rahmen voranzutreiben", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung.

 

Ein Jahr vor dem Klimagipfel 2015 in Paris müssten jetzt in Lima die richtigen Weichen gestellt werden, sagte Dröge, der im Oktober selbst verschiedene Projekte der Hilfsorganisation "Brot für die Welt" in Peru besucht hatte. Er unterstrich, der nun geplante Fonds zur Linderung der Klimafolgen in Ländern der Dritten Welt müsse hinreichend ausgestattet werden. "Es ist leider so, dass die Länder mit dem geringsten CO2-Ausstoß am meisten unter den Klimafolgen leiden." Ihnen zu helfen, sei eine Frage der weltweiten Gerechtigkeit.

 

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