Bischof Dröge erinnert an Leonard Bernstein

Berlin (epd). Der Berliner Bischof Markus Dröge hat den US-amerikanischen Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein (1918-1990) als großen Menschen- und Freiheitsfreund gewürdigt. Zum 100. Geburtstag Bernsteins am Samstag (25. August) sagte Dröge im RBB-Hörfunk, "Musik, Menschlichkeit und Freiheitsbewusstsein - das gehörte für Bernstein zusammen". Für ihn sei Musik die Sprache der Freiheit gewesen.

Deshalb habe ihn auch der Fall der Berliner Mauer im November 1989 besonders tief berührt. Dröge erinnerte daran, dass Bernstein nur wenige Wochen später zuerst in der Philharmonie in West-Berlin und dann am ersten Weihnachtstag 1989 im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt im Ostteil der Stadt die neunte Symphonie von Ludwig van Beethoven mit der Ode an die Freude von Friedrich Schiller dirigierte. "Die Melodie hat man sofort im Ohr! Für diesen besonderen Anlass damals hatte sich Bernstein die künstlerische Freiheit genommen, Friedrich Schiller umzudichten: aus dessen 'Ode an die Freude' machte er kurzentschlossen eine 'Ode an die Freiheit'."

Dröge betonte, Freiheit bedeute immer auch die Freiheit des anderen: "Die Freiheit des Denkens und des Glaubens dient der Verantwortung für unsere Mitmenschen und für unsere Umwelt. Aus diesem Freiheitsverständnis haben sich christliche Gemeinden damals für die friedliche Revolution eingesetzt." Für die politische Freiheit zu streiten und dabei sensibel zu bleiben füreinander - davon lebe die Demokratie bis heute, sagte Dröge weiter. Leonard Bernstein wurde am 25. August 1918 in Lawrence (Massachusetts) geboren. Er starb am 14. Oktober 1990 in New York City.