19.09.2016
Auf dem Weltfriedenstreffen im italienischen Assisi fordert Bischof Markus Dröge einen entschiedenen Kurs gegen Rechtpopulismus
Assisi/Berlin (epd). Auf dem Weltfriedenstreffen im italienischen Assisi hat der Berliner Bischof Markus Dröge einen entschiedenen Kurs gegen Rechtpopulismus gefordert. Werte wie die Unantastbarkeit der Würde aller Menschen und das Grundrecht auf Asyl müssten mit "aller Klarheit und Entschlossenheit" gegen einen neuen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus verteidigt werden, der die Angst vor dem Fremden schüre und versuche, Denkweisen und Begriffe der Nationalsozialisten wie den Begriff des "Völkischen" wieder gesellschaftsfähig zu machen, sagte Dröge am Montag auf dem 30. Jubiläumstreffen des Weltfriedenstreffens.
Wie in vielen anderen europäischen Länder gebe es auch in Deutschland eine Minderheit, die versuche, "Stimmung gegen Fremde zu machen, unser Land abzuschotten und die Zukunft in einem neuen Nationalismus zu suchen", warnte der Bischof. Gegen solche nationalistischen Tendenzen müssten die Chancen des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Kultur und Religion deutlich gemacht werden.
Dabei gebe auch ernsthafte Probleme, "die uns Sorgen bereiten", räumte der Bischof ein. So müssten sich Gesellschaft, Politik und Kirchen mit der Angst auseinandersetzen, die es in Bevölkerung gibt, dass durch Flüchtlinge und Migranten, terroristische Kräfte in unser Land kommen können und unser Wohlstand gefährdet werden könnte. Ein Problem sei zudem, dass Konflikte aus anderen Ländern nach Deutschland hereingetragen werden wie die Auseinandersetzung zwischen der türkischen Regierung und der Gülen-Bewegung. "Wir als evangelische Kirche in Berlin pflegen den Dialog sowohl mit den türkischen, regierungsnahen Imamen, als auch mit dem Verein, der der Gülen-Bewegung nahesteht, und wollen das Gespräch nicht abreißen lassen", betonte Dröge.