04.10.2017
Dabei gehe es um "die Werte, die eine Gruppe, eine Gemeinschaft, eine Gesellschaft zusammenhalten".
Berlin (epd). Der Berliner Bischof Markus Dröge hat zum Tag der Deutschen Einheit zur Rückbesinnung auf gemeinsame gesellschaftliche Werte aufgerufen. In aufgeregten Zeiten sei "nichts heilsamer, als eine unaufgeregte Stimme", die jenseits aller Untergangsrhetorik, Wut und Hassreden auf die schlichten Werte der Mitmenschlichkeit verweise, erklärte Dröge am Dienstag in seiner Predigt im Berliner Dom. Dabei gehe es um "die Werte, die eine Gruppe, eine Gemeinschaft, eine Gesellschaft zusammenhalten".
Dröge sagte weiter laut Predigtmanuskript, "am Tag der Deutschen Einheit 2017 spüren wir, dass es quer zu der gefeierten Einheit einen Riss gibt". Deutschland befinde sich zur Zeit in einer "Suchbewegung". Mit Blick auf den Wahlerfolg der AfD und deren Einzug in den Bundestag erklärte Dröge, ein kleiner, aber lautstarker Teil der Menschen im Land sei "generell und kompromisslos unzufrieden". Dabei plädierte der Berliner Bischof, nicht Wut und Empörung würden weiter helfen, "sondern das schlichte und unaufgeregte Festhalten an den Werten der Menschlichkeit".
Was der großen Mehrheit weiterhin als solide Grundlage gelte, um die Zukunft des Landes in herausfordernder Zeit gut zu gestalten, sei für eine kleine Minderheit hohl geworden, unterstrich der evangelische Theologe. Dabei gehe es um freiheitliche Demokratie, Menschenwürde und gleiche Menschenrechte für alle, Hilfe für die Schwächeren sowie um Schutz nicht nur für die Eigenen und das Eigene, sondern auch und gerade für den fernen Nächsten, so Dröge.