Bischof Dröge für faire Auseinandersetzung mit Rechtspopulismus

04.12.2017

"Man muss nicht immer harmonisch auseinandergehen", sagte Dröge der "Berliner Zeitung"

Berlin (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, hat sich für eine offene Debatte über rechtspopulistische Positionen und eine faire Auseinandersetzung mit der AfD ausgesprochen. "Man muss nicht immer harmonisch auseinandergehen", sagte Dröge der "Berliner Zeitung" (Montag). Wenn sich viele Menschen von rechtspopulistischen Positionen angesprochen fühlten, könne es "einer Demokratie auch nutzen, wenn Positionen, die bisher nur verdeckt am Stammtisch geäußert wurden, in die Öffentlichkeit kommen und man sich fundiert damit auseinandersetzen muss."

Allerdings sei es "keineswegs so, dass die Rechtspopulisten immer von der Überzeugung getrieben sind, dass die Demokratie verbessert werden soll. Manche wollen die Demokratie auch untergraben", sagte Dröge. In diesem Fall müsse die Kirche sich "sehr klar abgrenzen gegen jegliche Form von Menschenverachtung und Inanspruchnahme des Christentums für völkisches Denken".

Dröge betonte auch, dass es auch Auftrag von Kirchenvertretern sei, sich öffentlich zu gesellschaftlichen Themen zu äußern. "Das ist in unseren evangelischen Bekenntnissen und von unserer Ethik her begründet", sagte der Bischof. Er könne es deshalb nicht akzeptieren, wen ihn jemand wie AfD-Parteichef Alexander Gauland auffordert, sich nicht zu äußern. "Herr Gauland hat sich auch nicht inhaltlich damit auseinandergesetzt was ich gesagt habe, sondern wollte mir einen Maulkorb verpassen", so Dröge.

Rückblickend auf den Deutschen Evangelischen Kirchentag im Mai sagte Dröge, er habe sehr positive Rückmeldungen bekommen, dass er auf einem Podium eine Auseinandersetzung mit AfD-Vertretern gesucht habe und wie sie abgelaufen sei. "Meine Position war, dass ich mir nicht vorstellen kann, sich glaubwürdig als Christ in der AfD zu engagieren."

Er halte es für wichtig, fair und sachlich dazulegen, warum er auf der Basis christlicher Grundlagen ein Engagement in der AfD nicht für glaubwürdig halte, so Dröge. Der Kirchentag sei dafür der richtige Ort mit einem an der Sache interessierten Publikum gewesen. Er werde aber nicht für ein Gespräch mit Funktionären der AfD zu Verfügung stehen, "die nur provozieren wollen", betonte der Bischof. Es könne auch kein Gespräch zwischen Parteiführung und Kirchenleitung geben, "solange sich die AfD nicht deutlich gegen den Rechtsextremismus abgrenzt".

Zu einem Positionspapier der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Thema Rechtspopulismus und dem Wandel der Gesellschaft sagte Dröge: "Wir haben uns zunächst sehr klar abgegrenzt gegen jegliche Form von Menschenverachtung und Inanspruchnahme des Christentums für völkisches Denken." Das sei eine bleibende Grundlage. Das Papier versuche zudem zu erörtern, wie man in der Gesellschaft damit umgeht, dass sich Menschen von rechtspopulistischen Positionen angesprochen fühlen.

"In einer Demokratie können wir nicht dauerhaft damit leben, dass sich Menschen gar nicht mehr vertreten fühlen", betonte der Bischof. Es sei eine Gratwanderung einerseits, keinerlei Verständnis für menschenverachtende Positionen zu haben, aber andererseits Verständnis für Menschen, die keine andere Möglichkeit sehen als die der Protestwahl. "Wir sind neu aufgerufen, ganz grundsätzlich über zentrale Fragen wie Klimawandel, Europa und Globalisierung zu diskutieren. Dann wird auch deutlich werden, dass die Lösungsangebote der Rechtspopulisten keine Lösungen sind", sagte Dröge.

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