Bischof Dröge: Kirchen sollen Schwule und Lesben anerkennen

20.06.2014

Der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge hat sich anlässlich des Christopher Street Day (CSD) gegen eine Diskriminierung von Schwulen und Lesben in Kirchen ausgesprochen.

20. Juni 2014. Berlin (epd). Der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge hat sich anlässlich des Christopher Street Day (CSD) gegen eine Diskriminierung von Schwulen und Lesben in Kirchen ausgesprochen. "Indem wir zeigen, dass Menschen mit verschiedenen Lebensentwürfen in unserer Kirche einen Platz finden, machen wir auch anderen Kirchen Mut, diesen Weg zu gehen", erklärte Dröge am Freitagabend in Berlin in einem Gottesdienst zum CSD am Samstag. Das Erbe Jesu Christi verpflichte dazu, "Vielfalt gelten zu lassen und die Würde jedes Menschen zu achten", erklärte Dröge in seiner Predigt.

 

Heute kämpfe die evangelische Kirche "gegen den Zeitgeist des Egoismus und der Selbstbehauptung, der nur das Eigene gelten lassen kann". Dies zeige sich nicht nur "in neuen nationalen Egoismen, die sich in Europa breit machen wollen" und in "fundamentalistischen religiösen Positionen, die ganz unverhohlen ihre Menschenverachtung zur Schau tragen". Dieser Zeitgeist zeige sich auch "in der Ablehnung und Ausgrenzung von Menschen, die eine andere als die eigene sexuelle Prägung haben und in Lebensformen leben, die sich gerade erst neu gesellschaftlich etablieren".

 

Mit Blick auf die im vergangenen Jahr veröffentlichte Orientierungshilfe der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit dem Titel "Zwischen Autonomie und Angewiesenheit" sagte Dröge, die Diskussion darüber habe gezeigt, dass es in der Gesellschaft eine tiefe Angst vor dem Zerfall der klassischen Familie gebe. Dabei habe die EKD-Studie zur Vielfalt der Lebensformen verdeutlicht, "dass eine solche Vielfalt keinesfalls das Wertesystem zerstören muss". Die Orientierungshilfe stehe für die christlichen Werte Vertrauen, Treue und Liebe.

 

Mit dem CSD wird an eine gewalttätige Polizeirazzia in einer New Yorker Schwulenbar am 28. Juni 1969 erinnert. Damals setzten sich die Besucher der Kneipe in der Christopher Street gegen die empfundene Willkür zur Wehr. Es kam zu einer Straßenschlacht und tagelangen Unruhen. Der Berliner CSD mit Parade und Abschlusskundgebung zieht jährlich rund eine halbe Million Besucher aus aller Welt an.

 

Der Gottesdienst in der Berliner St. Marienkirche auf dem Alexanderplatz am Vorabend des CSD fand in Kooperation mit dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) statt. An der Gestaltung nahmen unter anderem auch Rabbiner Walter Homolka sowie Sara Nachama von der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde teil. Als weitere Mitwirkende waren der Berliner SPD-Landesvorsitzende Jan Stöß und der innen- und religionspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, angekündigt.

 

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