Bischof Dröge: Kirchen wollen Zukunftsangst nehmen

08.07.2016

"Kirchen müssen das Evangelium von der Versöhnung predigen und vorleben"

Berlin/Budapest (epd). Eine der größten Herausforderungen für die Kirchen ist nach Ansicht des Berliner Bischofs Markus Dröge, die Zukunftsängste der Menschen zu mildern. "Es gibt eine Angst in der Bevölkerung, in vielen europäischen Staaten, vor dem Verlust des Eigenen durch die europäische Staatengemeinschaft, vor dem Fremden, das durch die Flüchtlinge zu uns kommt, vor den Herausforderungen der Globalisierung", sagte Dröge am Freitag in Budapest. Er äußerte sich auf dem "Bischofsforum Diasporaexistenz - semper reformanda", das noch bis Sonntag läuft.

Aus den Ängsten entstehe "eine aggressive Stimmung, menschenverachtende Parolen werden wieder gesellschaftsfähig", so Dröge. Viele wollten sich lieber abschotten, anstatt die Herausforderungen einer religiös und kulturell pluralen Gesellschaft anzunehmen, "die durch die Globalisierung mit Sicherheit auf jedes Land zukommt".

Europa sei immer ein Kontinent der Hoffnung gewesen, in dem neue Herausforderungen angenommen wurden. "Das hat viel mit den christlichen Wurzeln zu tun", so der Bischof. Die wichtigste Aufgabe der Kirchen sei es, die ängstlichen Sorgen mit der Botschaft des Evangeliums zu überwinden und wieder eine hoffnungsvolle Grundhaltung zu vermitteln. "Wir brauchen keine Angst vor der Zukunft, keine Angst vor neuen Herausforderungen und auch keine Angst vor Überfremdung durch die Flüchtlinge zu haben, wenn wir im Glauben gefestigt sind", sagte Dröge.

In Budapest berichtete der Berliner Bischof auch über die Erfahrungen der Kirchen im weitgehend entkirchlichten Ostdeutschland. Der unter dem DDR-Regime gelernte Atheismus wirke auch heute noch nach. Religiöser Glaube gelte immer noch als wissenschaftlich widerlegt, geradezu als "abergläubisch". Die Kirche werde als eine ideologische Großinstitution gesehen, "so wie früher in der DDR der Staat und man ist sehr skeptisch", betonte Dröge. Das mache es schwer, Menschen für den christlichen Glauben zu gewinnen. Erst allmählich sei es möglich, in der jüngeren Generation vor allem durch Bildungsarbeit eine Veränderung zu ermöglichen.

Eine neue Form von Religionskritik werde zudem aktuell genährt durch Gewalttaten, die weltweit im Namen der Religion verübt werden. "Atheistische Menschen unterscheiden dann oft nicht mehr zwischen christlich, islamisch, islamistisch. Sie glauben, Religion ist immer falsch und gefährlich", sagte Dröge. Die Kirchen hätten deshalb die große Aufgabe, das Evangelium von der Versöhnung zu predigen und vorzuleben - "besonders auch durch Engagement im interreligiösen Dialog, um deutlich zu machen, dass Religionen, richtig verstanden, eine Friedenskraft sind", sagte Dröge.

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