Bischof Dröge kritisiert AfD-Lehrer-Pranger scharf

25.10.2018

"Anschwärzportal oder Lehrerpranger werden diese Plattformen inzwischen genannt, ich nenne sie Spitzel-Portale" so Bischof Dröge

Berlin (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Markus Dröge, hat die gegen kritische Lehrer gerichtete Internetkampagne der AfD scharf kritisiert. Die AfD versuche, unter dem Deckmäntelchen eines Engagements für eine vorgeblich 'neutrale Schule' mit der Online-Plattform Schüler dazu zu animieren, sich als Spitzel zu betätigen, betonte Dröge laut Manuskript am Donnerstag in Berlin in seinem Bischofswort auf der Herbsttagung der Synode: "Anschwärzportal oder Lehrerpranger werden diese Plattformen inzwischen genannt, ich nenne sie Spitzel-Portale."

Mit den Spitzel-Plattformen zeige die AfD "in aller Klarheit, dass sie nicht an offener demokratischer Kultur interessiert ist, sondern sich Schüler wünscht, die ihre Lehrer denunzieren", sagte Dröge. Wenn die AfD versuche, auf diese Weise Einfluss auf die Schule zu nehmen, dann sollte dies ein Anlass sein, sich im Unterricht noch kritischer als bisher mit dieser Partei auseinanderzusetzen.

Nach dem Ende des Nationalsozialismus seien bewusst evangelische Schulen gegründet worden, um nach der Zeit der ideologisierten Schule sicherzustellen, dass an Schulen christliche Werte vermittelt werden können, betonte Dröge: "Heute müssen wir wieder neu wachsam sein."

Inzwischen gebe es kreative Ansätze, um die AfD-Portale bloßzustellen, wie etwa die elf "Geständnisse" von Lehrerinnen und Lehrern, die bekennen, dass sie die Nazi-Zeit nicht als kleinen "Vogelschiss" im Unterricht behandeln, betonte Dröge. Er sei auch dankbar für die Erklärung der Elternvertretung der Evangelischen Schulen in der EKBO von vergangener Woche. Darin ermutige die Elternvertretung die Lehrkräfte, auch weiterhin in den geeigneten Unterrichtsfächern die kritische Auseinandersetzung mit völkisch-autoritären und anderen extremen Erscheinungsformen in der Politik und der Gesellschaft fortzusetzen.

In einer Schule, die sich unserem Grundgesetz verpflichtet weiß, sollte es zum Geschichtsunterricht dazugehören, die Parallelen aufzuzeigen zwischen dem völkischen Denken der Nationalsozialsten und der völkischen Ideologie, die sich aktuell in Aussagen von rechtspopulistischen Funktionären wiederfinden, betonte Dröge. Es sei auch Auftrag der Schule, darüber zu informieren, wie gegenwärtig AfD-Abgeordnete in den Parlamenten agieren und in welchen Verbindungen diese Partei zu rechtsextremistischen Bewegungen steht. Nur so könnten sich Schülerinnen und Schüler selbst ein Urteil über diese Partei bilden, unterstrich der evangelische Bischof.

Internet
www.ekbo.de

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