Bischof Dröge ruft zu Engagement gegen Rechtspopulismus auf

27.10.2016

Evangelische Landessynode setzt Herbsttagung in Berlin fort. Die Sorge um Europa beschäftigt auch die evangelische Kirche. Der Berliner Bischof Markus Dröge ruft deshalb zum Widerspruch gegen Rechtspopulismus und zur Hilfe für Flüchtlinge auf: "Neutral bleiben ist keine Option für Christen", sagt der Bischof.

Berlin (epd). Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge hat zur Bekämpfung des wachsenden Rechtspopulismus in Europa und zur Unterstützung von Flüchtlingen aufgerufen. Ziel müsse sein, ein friedliches Zusammenleben verschiedener Religionen und Kulturen zu ermöglichen, sagte Dröge auf der Herbsttagung der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Donnerstag in Berlin.

Wer verlange, sich in Deutschland ausschließlich um christliche Flüchtlinge zu kümmern, falle damit den Christen im Nahen Osten und im arabischen Raum in den Rücken, betonte Dröge: "Eine Zukunft werden ihre Länder nur haben, wenn es nach dem Krieg wieder gelingt, ein friedliches Zusammenleben zu gestalten."

Der Bischof rief zugleich dazu auf, Patenschaften und Bürgschaften für syrische Flüchtlinge in Deutschland zu übernehmen, damit sie ihre Familienmitglieder ins Land bringen können. Den Flüchtlingen müsse jedoch auch Mut gemacht werden, "an eine neue Zukunft in der Heimat zu glauben, wenn der Krieg vorbei ist".

Das Erstarken des Rechtspopulismus in Europa sei Anlass zur Sorge, sagte der Bischof. "Neutral bleiben ist keine Option für Christen", betonte Dröge: "Nachhaltiger Widerspruch gegen die Thesen der Rechtspopulisten ist Christenpflicht."

Das britische Brexit-Votum sei ein Tiefschlag auch für die kirchlichen Partner in England. Bedenklich sei auch die Abschaffung der Frauenordination in der evangelischen Kirche Lettlands. Auch in anderen Ländern treibe "der Nationalismus neue Blüten", kritisierte Dröge. Positiv sei dabei jedoch, dass die polnische Partnerkirche "eine kritische Haltung gegenüber dem neuen Populismus in ihrem Land" einnehme.

Auch in Deutschland stelle sich mit den Erfolgen rechtspopulistischer Gruppierungen wie der AfD die Frage, ob die Bundesrepublik ein offenes Land bleiben werde, in dem der interreligiöse Dialog und das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kultur und Religion gepflegt werden können, sagte Dröge. Es sei eine bedenkliche Entwicklung, wenn Funktionäre einer Partei, die die deutsche Demokratie verachten, auf demokratischem Wege in verantwortliche Positionen kommen.

Wer behaupte, AfD wählen zu müssen, um auf soziale Probleme hinzuweisen, sei auf dem falschen Weg, betonte der Bischof in der Debatte zu seinem Bischofswort: "Da gibt es andere Möglichkeiten." Die Argumentation mancher AfD-Sympathisanten, man dürfe seine Meinung nicht offen sagte, bezeichnete Dröge als "wehleidig". Die Bundesrepublik sei keine Gesellschaft, "in der man sich menschenfeindlich äußern kann, ohne Widerspruch zu erfahren".

Es sei die moralische Pflicht der Kirche, "sehr deutlich zu sagen, dass wir die Unterstützung einer Partei, die die Grundwerte unserer Gesellschaft aushöhlt, nicht gutheißen können", betonte Dröge.

Positive Entwicklungen im Bereich der Landeskirche seien unter anderem beim Religionsunterricht zu verzeichnen, sagte Dröge. Seit der Einführung kirchlichen Bekenntnisunterrichts in Ostdeutschland vor 25 Jahren sei die Zahl der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen im Bereich der Landeskirche auf fast 60.000 gestiegen. Dies sei eine "großartige Erfolgsgeschichte".

Derweil steuert die Landeskirche auf einen Pfarrermangel zu. Zwischen 2022 und 2032 müssten voraussichtlich rund 440 neue Pfarrer eingestellt werden, um aus Altersgründen frei werdende Stellen zu besetzen, heißt es im Bericht der Kirchenleitung an die Synode. Damit müsste fast die Hälfte der Pfarrstellen neu besetzt werden. Es werde bereits jetzt zunehmend schwierig, freie Pfarrstellen vor allem in ländlichen Regionen neu zu besetzen.

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