Bischof Dröge übergibt Dokumentenfund der polnischen evangelischen Kirche

Berlin (epd). Bischof Markus Dröge von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz überreicht am Sonntag in Warschau Dokumente des in deutscher NS-Haft verstorbenen polnisch-evangelischen Bischofs Juliusz Bursche (1862-1942). Dröge reist dafür zu einer Feier in die Warschauer Dreifaltigkeitskirche. Aus den Dokumenten, deren Kopien Dröge an die Evangelisch-Augsburgische Kirche Polens übergeben wird, gehen unter anderem die Begräbnisstätte und die Todesumstände hervor. An der Zeremonie werden auch Nachfahren Bursches teilnehmen, teilte die Landeskirche am Freitag in Berlin mit.

Bursche war seit 1904 Generalsuperintendent, ab 1936 Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. Der entschiedene Befürworter der Existenz Polens werde dort bis heute hoch verehrt, hieß es. Bursche wurde 1939 von den Nazis verhaftet. 1942 starb er unter ungeklärten Umständen im KZ Sachsenhausen. Die Herausgabe der sterblichen Überreste an seine Angehörigen wurde ebenso verweigert wie die Bekanntgabe des Ortes seiner Bestattung.

Aus den jetzt aufgetauchten Dokumente geht nach Angaben der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hervor, dass Bursches Urne auf dem Städtischen Friedhof in der Humboldtstraße in Berlin-Reinickendorf beigesetzt wurde. Zu verdanken sei dies dem Engagement des Deutschen Klaus Leutner und dem Polen Pawel Wozniak, die durch Nachforschungen in Berlin den genauen Ort ausfindig machen konnten.