Bischof Dröge verteidigt Gleichstellung von Lesben und Schwulen

6. Mai 2015. Berlin (epd). Der Berliner Bischof Markus Dröge hat die von der Landeskirche geplante Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren verteidigt. Die Segnungen von schwulen und lesbischen Lebenspartnerschaften sollen ab Frühjahr 2016 in Berlin kirchlichen Trauungen rechtlich und liturgisch gleichgestellt werden. "Denn wie bei einer Ehe geht es auch bei der eingetragenen Lebenspartnerschaft darum, dass zwei Menschen dauerhaft füreinander Verantwortung übernehmen", schreibt der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in der Berliner Tageszeitung "B.Z." (Donnerstagsausgabe).

Er verweist darauf, dass sich in biblischen Texten zwar eine klare Ablehnung gelebter Homosexualität finde. "Diese Texte sind aber von einer antiken Weltsicht geprägt", betont Dröge. Eine verantwortlich gelebte Partnerschaft habe man damals nur zwischen Mann und Frau gekannt. Bibeltexte über Homosexualität "deuten deshalb nicht die heutige Lebenswirklichkeit, sondern ihre eigene Zeit", so der Bischof.

In Traugottesdiensten werde ein vor dem Standesamt eingegangenes Lebensbündnis unter den Segen Gottes gestellt, betont Dröge weiter. Dieser Segen schenke dem gegenseitigen Versprechen Verheißung und Orientierung: "Insofern unterscheidet sich die kirchliche Tauung nicht von der Segnung eingetragener Lebenspartner". Aus diesem Grund würden sich evangelische Christen für die volle Anerkennung der Segnung von Menschen einsetzen, die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben.