Bischof Dröge verurteilt Eröffnung des "Menschen Museums"

18.02.2015

Nicht alles zeigen, was man zeigen kann

18. Februar 2015. Berlin (epd). Der Berliner Bischof Markus Dröge hat das neue "Menschen Museum" des Leichen-Plastinators Gunther von Hagens erneut scharf verurteilt. "Es muss nicht alles gezeigt werden, was gezeigt werden kann", sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in einer Predigt am Aschermittwoch in der Bundeshauptstadt. Am selben Tag hatte das umstrittene Museum im Zentrum Berlins erstmalig für Besucher geöffnet. Zu sehen sind 20 Ganzkörperplastinate und rund 200 plastinierte Körperteile.

 

Es müssten keine plastinierten Leichenteile gezeigt werden, "die schamlos den Menschen auf seine materiellen Bestandteile reduzieren, ihm eine tröstliche Bestattung vorenthalten und einer würdigen Gedenkkultur berauben", kritisierte Dröge in seiner Predigt zum "Aschermittwoch der Künstler" in der katholischen Gedenkkirche Maria Regina Martyrum. Die Veranstaltung wird jedes Jahr von den beiden großen Kirchen in der Bundeshauptstadt gemeinsam organisiert.

 

Mit dem "Menschen Museum" werde der Lust an der Sensation gedient, nicht jedoch einem tieferen Verstehen des menschlichen Wesens, so der Bischof. Zudem wertete er es als "peinlich, wenn Berlin sich eine solch blamable Visitenkarte gibt, wenn Tote mit solch durchsichtigen kommerziellen Motiven im Herzen unserer Stadt zur Schau gestellt werden". Dies sei mit der Würde des Menschen nicht vereinbar.

 

Auch mit Kunst habe die umstrittene Dauerausstellung nichts zu tun. "Wir brauchen eine neue Sensibilität, um zwischen billiger Schau und herausfordernder Kunst unterscheiden zu können", forderte Dröge.

 

Die beiden großen Kirchen in Berlin laden jährlich zum "Aschermittwoch der Künstler" ein. Die traditionelle "Künstlerrede" sollte in diesem Jahr der Wiener Architekt und Designer Leo Zogmayer halten. Der im niederösterreichischen Krems geborene 65-Jährige ist erster Preisträger des Wettbewerb zur Umgestaltung der katholischen Berliner St. Hedwigs-Kathedrale. Der Künstler hat bereits zahlreiche liturgische Räume in Österreich, Deutschland und Belgien gestaltet. Zudem entwirft er liturgische Gewänder und Geräte.

 

Der Aschermittwoch gilt in der christlichen Kirche als Tag der Umkehr, der Buße und der spirituellen Erneuerung. Dabei wird das Aschekreuz den Gläubigen auf Stirn oder Scheitel gestreut. Asche gilt als Symbol der Vergänglichkeit und der Buße und deutet symbolisch zugleich die Reinigung der Seele an.

 

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