01.03.2017
Es sei kein Zufall, so Dröge, dass "Überforderungszusammenhänge ein guter Boden sind für populistische Vereinfacher"
Berlin (epd). Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge hat angesichts einer komplexen Welt vor populistischen Vereinfachern gewarnt. Sie würden sich nicht den Widersprüchen der Wirklichkeit öffnen, "sondern sich einschließen in ein selbstgeschaffenes ideologisches Weltbild", erklärte Dröge zum ökumenischen Aschermittwoch der Künstler in Berlin.
Es sei kein Zufall, so Dröge weiter, dass "Überforderungszusammenhänge ein guter Boden sind für populistische Vereinfacher", die sich die Welt in Schwarz und Weiß denken und so malen, wie man sie braucht, unterstrich Dröge. Wer aber "wahrhaftig leben" wolle, könne sich nicht auf Dauer der Komplexität und Widersprüchlichkeit der Welt entziehen, unterstrich Dröge.
Religion wie Kunst würden diese Spannung zwischen dem inneren Sein und der äußeren Welt aufgreifen. Deshalb brauche es mehr Kunst und mehr Theologie in dieser Welt, betonte der evangelische Theologe und ergänzte: "Es geht um ein angemessenes Bild der Wirklichkeit, und wie dieses Bild sich im Betrachter vermittelt und mit seinem Leben verbindet."
Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz predigte bei der ökumenischen Vesper in der katholischen Gedenkkirche Maria Regina Martyrum in Berlin-Charlottenburg. Die traditionelle Künstlerrede zum Aschermittwoch hielt die Freiburger Schriftstellerin Annette Pehnt.
Internet
www.erzbistumberlin.de/kultur/kuenstlerseelsorge/
www.stiftung-stmatthaeus.de/
Orte
Gedenkkirche Maria Regina Martyrum, Heckerdamm 232, 13627 Berlin-Charlottenburg