Bischof Dröge wirbt für neue Impulse in der Ökumene

23. November 2014. Berlin (epd). Der Bischof der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, hat für neue Impulse in der Ökumene geworben. "Wir brauchen wieder neu den offenen, neugierigen und wertschätzenden Blick für das Glaubensleben der Schwestern und Brüder in anderen Konfessionen", sagte Dröge am Freitag in einer Predigt bei einem ökumenischen Gottesdienst in der katholischen St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin. Anlass war die Verabschiedung der weltweiten Ökumene-Erklärung "Unitatis redintegratio" vor 50 Jahren. Das Dekret gilt als entscheidender ökumenischen Aufbruch der katholischen Kirche.

"Die Ökumene kann nur weitere Früchte tragen, wenn der Geist der Rechthaberei vertrieben wird, der gerne die jeweils andere Kirche als defizitär analysiert", sagte Dröge weiter und fügte hinzu: "Leider hat sich dieser Geist der Rechthaberei in den letzten 15 Jahren hier und da wieder in den Dialog der Konfessionen eingeschlichen."

Zugleich bezeichnete Dröge das Zweite Vatikanische Konzil vor 50 Jahren als "gesamtchristliches Ereignis". Evangelische, römisch-katholische, orthodoxe und freikirchliche Christen könnten sich in ihrer je eigenen Form der Christuserkenntnis und des Kirche-Seins respektieren und einander begleiten. Der Bischof lud zudem alle Konfessionen ein, gemeinsam mit evangelischen Christen das Reformationsjubiläum 2017 zu feiern.

Am 21. November 1964 war beim Zweiten Vatikanischen Konzil in Rom das sogenannte Dekret über den Ökumenismus in Kraft gesetzt worden. Es nimmt die Christen in die Pflicht, sich für die Wiederherstellung der Einheit der Kirche einzusetzen.