11.03.2017
Hilfe beginne damit, hinzuschauen und "das Leiden anderer eben nicht an sich abperlen zu lassen, sondern es an sich heranzulassen"
Berlin (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, hat mehr Aufmerksamkeit und Hinwendung für Obdachlose angemahnt. Menschen ohne Wohnung tauchten inzwischen häufiger im Stadtbild auf, sagte er am Samstag in seinem "Wort des Bischofs" auf der RBB-Welle "Radio 88,8". Dröge fügte hinzu, es sei nicht normal, dass Menschen auf der Straße leben. Vielmehr verweise es auf die Kluft zwischen Arm und Reich in der Gesellschaft.
Hilfe beginne damit, hinzuschauen und "das Leiden anderer eben nicht an sich abperlen zu lassen, sondern es an sich heranzulassen", mahnte der evangelische Bischof. Hinzutreten müsse aber auch eine öffentliche Debatte darüber, was "diese Wunden der Gerechtigkeit für unsere Gesellschaft bedeuten". Noch bis zum 31. März engagiert sich die evangelische Kirche zusammen mit anderen Partnern in der Berliner Kältehilfe, die in dieser Saison annähernd 1.000 Übernachtungsplätze für Obdachlose bereitstellt.