31.10.2019
Der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge hat zur interreligiösen Verständigung aufgerufen. "Wir können den Reformationstag zum Anlass nehmen, einen gesamtgesellschaftlich bedeutsamen Tag der Toleranz zu feiern; als einen Tag für das friedliche Miteinander der Religionen und für eine offene Gesellschaft", erklärte Dröge am Donnerstag in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche.
Angesichts wieder aufflammenden völkischen Gedankengutes und von Übergriffen auf offener Straße gegen Juden sei es an der Zeit, "den Reformationstag als ein Tag interreligiöser Verständigung insgesamt zu begehen". An diesem Tag könnten sich alle daran erinnern, "dass der eine Gott eine große Vielfalt der Völker, der Kulturen, der Religionen geschaffen und also bewusst gewollt hat", sagte Dröge in seiner Predigt zum Reformationstag am 31. Oktober. Dabei verwies er auch auf das 500. Reformationsjubiläum 2017. Es sei damals etwas Besonderes gewesen, dass dies "nicht gegen unsere katholischen Mitchristen" gefeiert werden musste, "sondern dass wir es gemeinsam als Christusfest haben feiern können".
Protestantische Christen feierten am Donnerstag den Reformationstag. Dabei wird an die Anfänge der evangelischen Kirche vor rund 500 Jahren erinnert. Vor allem in den Bundesländern, in denen der Tag ein gesetzlicher Feiertag ist, laden die Kirchen zu Gottesdiensten, Konzerten und Diskussionsveranstaltungen ein. Der Reformationstag ist gesetzlicher Feiertag in Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.
(epd)