29.09.2014
Mit keiner anderen Religion sei das Christentum so eng verbunden wie mit dem Judentum
29. September 2014. Berlin (epd). Der Berliner Bischof Markus Dröge hat die Gemeinsamkeiten von Christen und Juden hervorgehoben. Mit keiner anderen Religion sei das Christentum so eng verbunden wie mit dem Judentum, sagte Dröge am Samstag im RBB-Hörfunk. Die Psalmen beteten Juden und Christen gemeinsam, im Schöpfungsbericht des Alten Testaments trügen sie gemeinsam Verantwortung für die Welt. Auch die zehn Gebote seien für Christen wie Juden «ein gutes Geländer im täglichen Leben». «Nicht nur die gemeinsame Glaubenstradition, sondern auch die klare Ablehnung jeder Form des Antisemitismus verbindet uns», betonte Dröge.
Der Bischof erinnerte daran, dass die Christen seit Ende des Zweiten Weltkriegs ihre Mitschuld am Holocaust und der Ermordung von Millionen von Männern, Frauen und Kindern jüdischen Glaubens «in einem mühsamen und schmerzhaften Prozess» bekannt und um Vergebung gebeten haben. Ein Ort wie die frühere evangelische Schlosskirche in Cottbus, die nach ihrer Entwidmung Anfang November als Synagoge für die Cottbusser Jüdische Gemeinde eingeweiht wird, betrachte er deshalb «als Glücksfall», sagte Dröge weiter. Der Ort stehe für eine hoffnungsvolle Zukunft, fügte er hinzu.