Bischof Stäblein ruft zu Dankbarkeit auf

Der evangelische Bischof Christian Stäblein hat zu mehr Dankbarkeit für gute Dinge im Leben aufgerufen. Dank gebühre der Landwirtschaft, die die Menschen mit Nahrung versorge, ebenso wie der Wissenschaft, die einen Impfstoff gegen die Corona-Pandemie entwickelt hat, und der Politik, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz laut Predigtmanuskript am Sonntag im Erntedankgottesdienst in der evangelischen Marienkirche in Prenzlau.

„Man kann ja furchtbar schimpfen auf die hohe Politik“, sagte Stäblein laut Manuskript: „Aber ein Dank ist auch mal nicht verkehrt. Wo wären wir, wenn keiner mehr bereit wäre, in die Politik zu gehen und Verantwortung zu übernehmen.“ An dem Gottesdienst wollten auch Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel (Grüne) und weitere Politiker teilnehmen.

Der Bischof würdigte zugleich zum Tag der Deutschen Einheit am Sonntag „das Glück der friedlichen Revolution“ in der DDR. Auch der „Segen des Aufbruchs vor 32 Jahren und die Einheit vor 31 Jahren“ seien Grund zur Dankbarkeit, betonte Stäblein.

Zum Danken gehöre jedoch auch zu sagen, was problematisch ist, betonte der Bischof. Dazu gehöre in der Landwirtschaft, dass auf den gleichen Flächen immer mehr Ertrag erwartet und auf dem Weltmarkt weiter mit Lebensmitteln und auf ihre Preise spekuliert werde. Dazu gehöre auch die Ehrlichkeit anzuerkennen, „dass wir mit der Pandemie womöglich noch nicht durch sind“. Dank gebühre zudem der Fähigkeit zu lernen, mit Schicksalsschlägen leben zu können, betonte Stäblein: „Gott trägt dich sogar im Schweren und Schwierigen.“

(epd)