Brand in Berliner Zionskirche

29.03.2019

Berlin (epd). In der Berliner Zionskirche hat es am Donnerstagabend gebrannt. Wie der Evangelische Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte am Freitag mitteilte, ist die Brandursache noch unklar. Allerdings könne nach dem aktuellen Kenntnisstand Brandstiftung ausgeschlossen werden, erklärte Pfarrer Matthias Motter. "vermutlich handelt es sich um einen technischen Defekt." Über die Höhe des Schadens wurden keine Angaben gemacht.

Am Donnerstagabend war im Innenraum der Zionskirche kurz nach 20 Uhr während eines Konzertes im Bereich eines Baugerüsts, das zurzeit wegen Restaurierungsarbeiten in der Kirche steht, ein Feuer ausgebrochen. "Dank des schnellen und umsichtigen Eingreifens der Berliner Feuerwehr war der Brand rasch gelöscht", sagte Motter, der am Abend selbst vor Ort war. Noch rieche man den Brandgeruch und sehe auch die Folgen der Löscharbeiten. Eine Spezialfirma werde die Kirche so schnell wie möglich reinigen.

"Wir hoffen, dass wir am Sonntag wieder hier in der Zionskirche Gottesdienst feiern können", sagte Motter. Er sei "sehr dankbar, dass bei dem Brand niemand zu Schaden gekommen ist".

Die Berliner Zionskirche stand in den mehr als 145 Jahren ihres Bestehens immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Am 2. März 1873 wurde die Kirche durch Kaiser Wilhelm I. eingeweiht. Den Abschluss der Bauarbeiten ermöglichten erst Reparationszahlungen der Franzosen. Der Architekt August Orth (1828-1901) entwarf den Bau im Stil des sogenannten Berliner Historismus, der die romanische Bauweise mit gotischen Elementen verknüpft. Die Glocken wurden aus kriegserbeuteten Kanonen gegossen - aber später auch zwei Mal für Kriegszwecke wieder eingeschmolzen.

1931/32 war die Kirche auch Wirkungsort des von den Nazis ermordeten evangelischen Pfarrers Dietrich Bonhoeffer. Der aus großbürgerlichen Verhältnissen stammende Theologe wirkte dort als junger Vikar. Er beschrieb das damals zum "roten" Wedding gehörende Stadtviertel als "ungefähr die tollste Gegend von Berlin mit den schwierigsten sozialen und politischen Verhältnissen".

In den 80-er Jahren wurde die evangelische Kirchengemeinde ein Hort der jungen DDR-Opposition. Im November 1987 kam es nach einer Durchsuchung der Umweltbibliothek in den Gemeinderäumen durch die DDR-Staatssicherheit zum Showdown mit der Staatsmacht und zu tagelangen Mahnwachen. Wenige Wochen zuvor hatten Ost-Berliner Neonazis unter den Augen von Stasi und Volkspolizei ein Konzert der West-Berliner Band "Element of Crime" in der Kirche gestürmt und wahllos auf die Zuhörer eingeprügelt

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