13.08.2021
Potsdam/Hohen Neuendorf (epd). Mit einem zentralen Gedenken am ehemaligen DDR-Grenzturm in Hohen Neuendorf hat das Land Brandenburg am Freitag an die Opfer des Berliner Mauerbaus vor 60 Jahren erinnert. Am 13. August 1961 hatte die DDR die Grenze zu West-Berlin durch Mauer und Stacheldraht gesperrt und die Stadt geteilt. Familien und Freunde wurden für 28 Jahre getrennt, mindesten 140 Menschen kamen bis zum Mauerfall 1989 bei Fluchtversuchen nach West-Berlin ums Leben.
Der Opfer wurde mit 140 leeren Stühlen und dem Verlesen der Namen gedacht. „Wir wollen uns so individuell an die Opfer der Mauer erinnern, wie sie es mit all ihren Hoffnungen, Wünschen und Ideen verdient haben“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD).
Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) sagte laut Manuskript in ihrer Gedenkrede, jeder einzelne Mauertote sei eine Tragödie: „Jede und jeder von ihnen hatte seine eigene Geschichte, seine Motive und Hoffnungen, hatte Fähigkeiten und Perspektiven, die jäh zerstört wurden.“ An sie zu erinnern sei „moralische Pflicht“, denn die Getöteten seien Opfer staatlicher Willkür geworden. „Sie starben, weil sie das Menschenrecht auf Freiheit und Freizügigkeit für sich in Anspruch nehmen wollten“, so die Landtagspräsidentin.
An dem Gedenken am nördlichen Berliner Stadtrand nahmen auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, Abgeordnetenhaus-Präsident Ralf Wieland (beide SPD) und der Bundesvorsitzende des Opferverbandes UOKG, Dieter Dombrowski (CDU), teil. Die bis zu vier Meter hohe Mauer umschloss West-Berlin auf einer Länge von 155 Kilometern, davon 43 Kilometer quer durch die Stadt.