01.03.2015
Grundsubstanz des Gotteshauses stammt aus dem Mittelalter
1, März 2015. Pritzwalk (epd). Die brandenburgische Dorfkirche des Monats März steht in Trebus (Landkreis Oder-Spree). Die Grundsubstanz des Gotteshauses stamme noch aus dem Mittelalter, wie der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg am Samstag mitteilte. Auf den zweiten Blick jedoch erkenne der Betrachter, dass zahlreiche Brüche und Eingriffe im Laufe der Jahrhunderte das Erscheinungsbild der Kirche wesentlich verändert haben.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kirche stark zerstört. Erst aus dem 18. Jahrhundert seien zwei größere Renovierungen überliefert. Die Umbauten erfolgten "nach reformierter Weise einfach und ohne alle Verzierungen", hieß es. Aus der Zeit stammen auch eine alte Kirchenbibel sowie ein Abendmahlskelch, auf die die Gemeinde besonders stolz sind.
Einen zweiten Einschnitt habe die Trebuser Kirche am Ende des Zweiten Weltkrieges erlebt. 1945 wurde das Gotteshaus als "Militärdepot" genutzt und beim Rückzug der deutschen Truppen angezündet. Die Kirche brannte vollständig aus. Bis auf die gerettete Wetterfahne aus dem 18. Jahrhundert wurde dabei die gesamte Ausstattung vernichtet. Der Wiederaufbau begann 1953. Damals entstand auch die schlichte hölzerne Ausstattung: der einfache Altartisch, dahinter an der Wand ein Kruzifix und die Kanzel.
Die vorerst letzte schwere Beschädigung geschah demnach erst vor wenigen Jahren. Im September 2011 wurden das Dach und der Kirchturm bei einem Gewittersturm schwer beschädigt. Seit 2012 durfte die Glocke der Trebuser Kirche nicht mehr geläutet werden und die Turmkonstruktion musste komplett abgetragen werden. Seitdem läuft im Dorf eine Spendenaktion, Benefizkonzerte wurden organisiert und Fördermittel eingeworben. Noch im Jahr 2015 soll der Wiederaufbau des Fachwerk-Turmaufsatzes der Kirche in Angriff genommen werden. Die Trebuser Gemeine hofft, dass das Gotteshaus dann für längere Zeit von Katastrophen verschont bleibt, hieß es weiter.