25.09.2019
Im ökumenischen Gottesdienst vor der Sitzung appellierte der Bischof Dröge, an die Parlamentarier, verantwortlich zu handeln. Das Ergebnis der Landtagswahl vom 1. September zeige, "wie unterschiedlich die Bedürfnisse sind, die Menschen mit ihrem Abstimmungsverhalten deutlich gemacht haben"
Potsdam (epd). Dreieinhalb Wochen nach der Wahl hat sich der neue brandenburgische Landtag konstituiert. Die 88 Abgeordneten kamen am Mittwoch in Potsdam zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Als wichtigster Tagesordnungspunkt vorgesehen war die Wahl eines Landtagspräsidenten. Die SPD hat als größte Fraktion dafür ihre Abgeordnete Ulrike Liedtke vorgeschlagen. Eröffnet wurde die konstituierende Sitzung von der Alterspräsidentin Marianne Spring-Räumschüssel von der AfD-Fraktion.
Bei der Landtagswahl am 1. September kam die SPD auf 26,2 Prozent und entsendet 25 Abgeordnete. Dahinter folgten die AfD mit 23,5 Prozent (23 Abgeordnete), die CDU mit 15,6 Prozent (15 Sitze), die Grünen mit 10,8 Prozent (10 Sitze) und die Linke mit 10,7 Prozent (10 Sitze). Die Freien Wähler kamen auf 5,0 Prozent und fünf Sitze. Zur Bildung einer neuen Landesregierung laufen Gespräche zwischen SPD, CDU und Grünen, also für eine sogenannte Kenia-Koalition.
Vor der konstituierenden Sitzung hatten die Kirchen zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Potsdamer St. Nikolaikirche eingeladen. Dabei appellierte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, an die Parlamentarier, verantwortlich zu handeln. Das Ergebnis der Landtagswahl vom 1. September zeige, "wie unterschiedlich die Bedürfnisse sind, die Menschen mit ihrem Abstimmungsverhalten deutlich gemacht haben". Die Abgeordneten hätten große Aufgaben vor sich und trügen viel Verantwortung. Für die katholische Kirche mahnte Generalvikar Pater Manfred Kollig das Parlament, Perspektiven für alle Menschen im Land zu eröffnen.