05.05.2017
Die Kulturland-Reihe trägt den Titel "Wort & Wirkung. Luther und die Reformation in Brandenburg" und lädt zu mehr als 300 Veranstaltungen ein. Zugleich wurde am Freitag in Frankfurt an der Oder die neue Ausstellung "Bürger, Pfarrer, Professoren" eröffnet, die in den kommenden Monaten an drei Standorten die Reformation und ihre Folgen thematisiert.
Frankfurt an der Oder (epd). In Brandenburg ist das Kulturland-Themenjahr zum 500. Reformationsjubiläum eröffnet worden. Der Reformator Martin Luther (1483-1546) habe nicht nur die Religion, sondern auch Gesellschaft, Politik und Arbeitswelt verändert, betonte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) zum offiziellen Auftakt der landesweiten Veranstaltungsreihe am Freitag in Frankfurt an der Oder: "Sein Wirken hat neue Bewegungen in den Städten und auf dem Land ausgelöst und den Grundstein für das heutige Gemeinwesen gelegt."
Die Kulturland-Reihe trägt den Titel "Wort & Wirkung. Luther und die Reformation in Brandenburg" und lädt zu mehr als 300 Veranstaltungen ein. Zugleich wurde am Freitag in Frankfurt an der Oder die neue Ausstellung "Bürger, Pfarrer, Professoren" eröffnet, die in den kommenden Monaten an drei Standorten die Reformation und ihre Folgen thematisiert.
Mit dem Themenjahr zum Reformationsjubiläum werde auch ein Dialograum für die Frage geschaffen, wie das Gemeinwesen heute gestaltet werden soll, um in einer pluralen Gesellschaft in Frieden und in Freiheit zusammenleben zu können, betonte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge: "Wir brauchen diesen Dialog."
Zur neuen Ausstellung hieß es, die Handels- und Universitätsstadt Frankfurt an der Oder sei im 16. Jahrhundert ein geistiges und kulturelles Zentrum gewesen. Nach 1517 zunächst als "Anti-Wittenberg" an der Spitze der Luthergegner, habe sich die Stadt mit der Einführung der Reformation in Brandenburg ab 1539 zu einem Zentrum der neuen Lehre entwickelt, das von einem selbstbewussten Bürgertum getragen worden sei.
Die Ausstellung "Bürger, Pfarrer, Professoren - St. Marien in Frankfurt (Oder) und die Reformation in Brandenburg" zum 500. Jahrestag der Veröffentlichung von Martin Luthers 95 Thesen, die schließlich zur Spaltung der christlichen Kirche in Katholiken und Protestanten führten, vermittelt die historischen Vorgänge und die Situation in der Stadt aus Sicht der Protagonisten. So hatte der Ablasshändler Johann Tetzel, der Luther zu seinen 95 Thesen veranlasse, an der Universität von Frankfurt an der Oder zunächst 106 Gegenthesen verfasst.
An den drei Ausstellungsstandorten Marienkirche, Gertraudenkirche und Museum Viadrina werden zahlreiche Exponate gezeigt, darunter Altäre, Goldschmiedearbeiten, Handschriften, Bücher und Epitaphen, die zum Teil eigens für die Ausstellung restauriert wurden und erstmals seit 60 Jahren wieder zu sehen sind.
Info
Die Ausstellung "Bürger, Pfarrer, Professoren - St. Marien in Frankfurt (Oder) und die Reformation in Brandenburg" in der Marienkirche ist bis zum 31. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet
www.reformationsjubilaeum-frankfurt-oder.de
www.kultur-ffo.de
www.kulturland-brandenburg.de
www.ekbo.de
www.brandenburg.de
Orte
Marienkirche, Oberkirchplatz 1, 15230 Frankfurt/Oder