Brot statt Böller: Hilfswerk ruft zu Spenden auf

29.12.2019

Mehr als 130 Millionen Euro ließen sich die Deutschen im vergangenen Jahr die Böllerei an Silvester kosten. Unter dem Motto "Brot statt Böller" ruft das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" zum Jahreswechsel wieder zu Spenden auf.

Lieber Geld spenden, statt es in die Luft zu feuern: "Brot statt Böller" des Hilfswerks "Brot für die Welt". Grafik: Brot für die WeltLieber Geld spenden, statt es in die Luft zu feuern: "Brot statt Böller" des Hilfswerks "Brot für die Welt". Grafik: Brot für die Welt

Unter dem Motto "Brot statt Böller" hat das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" zum Jahreswechsel wieder zu Spenden aufgerufen. "Es gibt viele gute Gründe, an Silvester auf Böller und Feuerwerk zu verzichten", erklärte die Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel am Freitag in Berlin und verwies auf Feinstaubbelastung, Verletzungsgefahr, Gefahr für Tiere sowie Stress für alte und kranke Menschen. "Vor allem aber ist es an der Zeit, von unserem verschwenderischen Umgang mit kostbaren Ressourcen wegzukommen", sagte sie. Einer repräsentativen Umfrage zufolge befürwortet inzwischen die Mehrheit der Bundesbürger ein Verbot der Silvester-Böllerei.

Ein Blick in Nachbarländer, wo es in den Kommunen nur je ein großes gemeinschaftliches Feuerwerk gebe, könne nachdenklich machen, sagte Füllkrug-Weitzel. Sie rief dazu auf, Freude und Glück am Jahreswechsel zu teilen: "Tun Sie es, indem Sie statt Geld für Feuerwerk auszugeben für Menschen in Not spenden".

Das Umweltbundesamt warnte unterdessen vor Rekord-Feinstaubwerten zum Jahreswechsel. "In der Silvesternacht messen wir die höchsten Feinstaubwerte, die wir im ganzen Jahr feststellen. Da sprechen wir über Werte, die 1.000 Mikrogramm pro Kubikmeter überschreiten können", sagte die Meteorologin Ute Dauert der Redaktion der TV-Sender RTL/ntv. Im Jahresmittel würden in Städten etwa 18 Mikrogramm gemessen. Für Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthmatiker könne das zu gesundheitlichen Problemen führen.

Auch Dauert nannte es wünschenswert, dass immer mehr Menschen auf Feuerwerk verzichteten oder es einschränkten. Dies trage dazu bei, die Feinstaubbelastung zu senken, Müllberge zu vermeiden und den Energieaufwand zur Herstellung von Feuerwerkskörpern zu senken. Auch die Deutsche Umwelthilfe empfiehlt einen Kaufverzicht, um sich so für saubere Luft einzusetzen.

Einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge, über die das "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Freitag) berichtete, sprechen sich 57 Prozent der Bundesbürger aus Gründen des Umweltschutzes und der Sicherheit für ein Verbot des Böllerns aus. 36 Prozent waren gegen ein Verbot, sieben Prozent zeigten sich unschlüssig.

Bei Anhängern aller Parteien findet ein Verbot dem Bericht zufolge eine deutliche Mehrheit. Nur die Wähler der AfD befürworten ein Verbot lediglich zu 40 Prozent. Die Zustimmung liegt bei über 55-Jährigen mit 63 Prozent besonders hoch, am geringsten ist die Zustimmung bei den 35- bis 54-Jährigen (51 Prozent). Befragt wurden 2.000 Teilnehmer.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte warnte Eltern davor, Kinder an Silvester Böller oder Raketen zünden zu lassen. Auch sollten für Minderjährige Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden - etwa durch das Tragen eines Ohrenschutzes, um ein Knalltrauma zu vermeiden, sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach in Köln. Er rät dazu, beim Kauf von Feuerwerk auf die CE-Kennzeichnung und die Registriernummer der Böller und Raketen zu achten.

Im vergangenen Jahr wurden laut "Brot für die Welt" in Deutschland Feuerwerk und Böller für 133 Millionen Euro verkauft. Die Aktion "Brot statt Böller" gibt es seit 1981. Das Hilfswerk unterstützt Projekte zur Überwindung von Hunger und Armut in mehr als 90 Ländern.

(epd)

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