Cottbusser Superintendent: Klimaproteste sind "Gratwanderung"

29.11.2019

Der Cottbuser evangelische Superintendent Georg Thimme warnt vor den geplanten Klimaprotesten am Wochenende in der Lausitz Gegner und Befürworter der Kohle vor Kompromisslosigkeit. Seine Sorge sei, dass durch die geplanten Aktionen von Klimaaktivisten und ihren Gegnern Dialog- und Diskussionsräume geschlossen werden, sagte der evangelische Theologe dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Dass beide Seiten sich letztlich kontraproduktiv verhalten, wenn es darum geht, einen Weg zu finden, den viele mitgehen können. Darum muss es aber eigentlich gehen."

An die Demonstranten beider Seiten appellierte Thimme, Diskussionsräume nicht zu verschließen. "Es muss gelingen, im Gespräch zu bleiben", sagte der oberste Theologe im Evangelischen Kirchenkreis Cottbus.

Hier würden zwei Gruppen gegeneinander ausgespielt, diejenigen, die den Strukturwandel möglichst noch beschleunigen wollen und diejenigen, die mit dem bisherigen Status Quo eigentlich auch gut leben. "Das ist die Problematik und da hilft so ein Aufruf von 'Ende Gelände', hier auch Grenzen zu überschreiten, nicht wirklich zu einem Klima zu kommen, wo man miteinander im Gespräch bleiben kann", sagte Thimme. Die Lausitz brauche keine Fronten, sondern ein breites Miteinander.

Der Aufruf von "Ende Gelände", am Samstag, Kraftwerk und Tagebau bei Jänschwalde zu blockieren, würde zumindest in Teilen der Bevölkerung als Gewalt empfunden, sagte der Theologe. So hätten viele Mitarbeitende des Energieversorgers Leag Sorgen vor dem, was sie erwartet: "Ausgebuht und ausgepfiffen zu werden, in dem Moment, wenn ich zur Arbeit gehe, das wird als Gewalt empfunden."

Auf der anderen Seite denke er, müsse man das auch ein Stück weit aushalten, betonte Thimme: "Der Strukturwandel ist etwas, was vollzogen werden muss mit Blick auf den Klimawandel, auf den wir zugehen. Das ist wirklich eine Gratwanderung, in der wir uns hier gerade bewegen."

Diese kontroversen Diskussionen zögen sich quer durch die Gesellschaft in der Region. Auch Kirchengemeinden seien davon nicht ausgenommen. Es gebe dabei durchaus einen breiten Anteil in der Lausitzer Gesellschaft, der einen Strukturwandel unterstützt. "Es gibt dafür aber den Kohle-Kompromiss, der ausgehandelt wurde und ich persönlich denke, der Strukturwandel kann und muss innerhalb dieses Kompromisses laufen. Da waren so viele unterschiedliche Strömungen daran beteiligt, davon lebt schließlich die Demokratie", sagte Thimme. Der Superintendent sollte am Freitagmittag auf einer Kundgebung des Cottbusser Klimabündnis "Cottbus for Future" reden.

(epd)

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