28.02.2021
Die Diakonie Deutschland dringt auf eine bessere finanzielle Absicherung pflegender Angehöriger. Die sogenannte "Care-Arbeit" - Fürsorge-Aufgaben rund um Haushalt, Kinder und Pflege - werde immer noch zu 80 Prozent von Frauen geleistet, teilte die Diakonie am Sonntag in Berlin anlässlich des "Equal Care Days" am 1. März mit. Zugleich mangele es an Wertschätzung für diese Arbeit. Sie dürfe in der Folge nicht zu Altersarmut führen.
Fast zwei Drittel aller pflegebedürftigen Menschen in Deutschland würden von Angehörigen zuhause gepflegt, überwiegend von Frauen, sagte Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland: Viele Frauen reduzierten dafür ihren Job oder gäben ihn zeitweise ganz auf. Sie verzichteten nicht nur auf Einkommen, sondern auch auf einen Teil ihrer künftigen Rente.
Pflegezeiten müssten daher stärker für die Rentenansprüche berücksichtigt werden, fordert die Diakonie, auch dann, wenn Menschen ihre Arbeitszeit nur wenig reduzieren. Außerdem müsse die berufliche Freistellung zur Pflege Angehöriger unbedingt erleichtert werden. Dazu plädiert die Diakonie für eine Lohnersatzleistung für bis zu drei Jahre - ähnlich dem Elterngeld. Menschen, die Pflege und Fürsorge für andere übernähmen, leisteten einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft.
Der "Equal Care Day" ist eine Initiative, um auf die unfaire Verteilung von Fürsorge-Arbeit aufmerksam zu machen. Sie fordert eine faire Bezahlung der professionellen Pflegearbeit und eine gerechtere Verteilung der privaten Care-Arbeit. Der Tag wurde 2016 ins Leben gerufen.
(epd)