30.09.2016
"Wir brauchen mehr Gemeinschaftsunterkünfte mit Privatsphäre, abschließbaren Räumen, mit Kochmöglichkeiten"
Berlin (epd). Die Berliner Diakonie dringt auf eine bessere Unterbringung von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen wie Schwangeren, jungen Müttern und traumatisierten Flüchtlingen. "Wir brauchen mehr Gemeinschaftsunterkünfte mit Privatsphäre, abschließbaren Räumen, mit Kochmöglichkeiten", sagte die Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Barbara Eschen, am Donnerstag anlässlich des Tages des Flüchtlings am 30. September.
Mit Blick auf die kommenden Koalitionsverhandlungen forderte die Diakoniechefin vom neuen Berliner Senat den Bau neuer Gemeinschaftsunterkünfte sowie neuer Wohnungen für Flüchtlinge. Notunterkünfte sollten zudem in Gemeinschaftsunterkünfte umgewandelt werden.
"Die Menschen werden von einer Notunterkunft in die nächste verlegt", kritisierte Eschen die jetzige Lage für Geflüchtete. So sei etwa nach einem Krankenhausaufenthalt ihr Platz in der vorherigen Notunterkunft oft vergeben. "Wir haben Schwangere und junge Mütter mit Babys in Turnhallen. Werden diese geschlossen, gibt es wieder nur einen Platz in einer Notunterkunft", schilderte Eschen.
Diese Situation sei nicht mehr hinnehmbar: "Auch schwer traumatisierte Geflüchtete leben in Massenunterkünften mit wenig bis gar keiner Privatsphäre." Weiter verwies Eschen darauf, dass von den Flüchtlingen zwar eine möglichst schnelle Integration gefordert werde. "Aber eine feste Unterkunft, die ihnen dabei hilft, gibt es oft nicht", kritisierte die Diakoniechefin.