15.02.2021
Am 76. Jahrestag des alliierten Luftangriffs auf Cottbus ist coronabedingt im digitalen Format an die Opfer von Krieg und NS-Terror erinnert worden. Dazu wurden am Montag zahlreiche Fotos von Menschen mit vorbereiteten Plakaten auf der Homepage der Anti-Rechtsextremismus-Initiative "Cottbuser Aufbruch" veröffentlicht. Auch Oberbürgermeister Holger Kelch (CDU) und weitere Vertreter der Rathausspitze beteiligten sich daran.
Der Jahrestag sei auch unter Corona-Bedingungen Anlass zum Gedenken an die Schrecken von Krieg, Gewalt, Zerstörung, aber auch an die Ursachen davon, erklärte der "Cottbuser Aufbruch": "Mit Ideologie, mit Worten begann der Nationalsozialismus 1933, mit Tod und Bombenkrieg musste er enden." Rechtsextreme Populisten agierten auch heute wieder mit NS-Begriffen wie "Sonderbehandlung, Endlösung, Untermenschen, Ausschalten, Umvolkung". Von einer gewalttätigen Sprache bis zur Gewalt sei es jedoch oft nur ein kleiner Schritt.
Der Jahrestag sei auch ein Anlass zur Rückbesinnung auf die Menschenwürde und die Werte, auf denen ein friedliches und soziales Zusammenleben beruhe, betonte die Initiative. Der traditionelle Sternmarsch zum Gedenken fiel wegen der Pandemie aus.
Am 15. Februar 1945 kamen bei dem Luftangriff zum Ende des Zweiten Weltkriegs mehr als 1.000 Menschen ums Leben. Hauptziel war der Bahnhof der Stadt, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Neonazis nutzten den Jahrestag lange für rechtsextreme Aufmärsche in der Stadt. Dagegen setzten die Bürgergesellschaft und das Bündnis "Cottbus Nazifrei" mit eigenen Aktionen Zeichen.
(epd)
www.cottbuser-aufbruch.de