06.05.2021
Nach dem Gewaltverbrechen im Potsdamer Oberlinhaus mit vier Toten stellen die Stadt Potsdam und das Oberlinhaus für Beileidsbekundungen ein digitales Kondolenzbuch zur Verfügung. Auf der Webseite www.wir-kondolieren.de sei es möglich, die eigene Anteilnahme und Beileidsbekundung zum Ausdruck zu bringen, teilten Stadt und diakonische Einrichtung am Donnerstag in Potsdam mit.
„Die unfassbare Tat vom Mittwoch vergangener Woche erschüttert uns alle zutiefst. In unserer Trauer versuchen wir stark zu sein. Wir können nur unsere Ohnmacht ausdrücken. Gemeinsames Schweigen kann trösten“, sagte der Theologische Vorstand des Oberlinhauses, Matthias Fichtmüller.
Am Donnerstagabend war dazu auch ein Gedenkgottesdienst in der Potsdamer St. Nikolaikirche geplant. Um 19 Uhr sollten zudem die Glocken aller Potsdamer Kirchen läuten und in einer Schweigeminute der Opfer gedacht werden.
In der Nacht zum 29. April war in Potsdam eine Frau festgenommen worden, nachdem in einer Einrichtung für Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen vier getötete Hilfebedürftige und eine schwer verletzte Bewohnerin gefunden wurden. Das Amtsgericht Potsdam hat die 51-jährige in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Ermittelt wird wegen des Verdachts auf Totschlag.
Die Todesopfer waren zwei 31 und 42 Jahre alte Frauen und zwei 35 und 56 Jahre alte Männer. Sie lebten im Thusnelda-von-Saldern-Haus in Potsdam-Babelsberg, einer Behinderteneinrichtung des Oberlinhauses mit rund 60 Bewohnerinnen und Bewohnern.
(epd)