02.06.2015
Kirche in Lühnsdorf ist Brandenburgs Dorfkirche des Monats
2. Juni 2015, Lühnsdorf/Niemegk (epd). Die brandenburgische Dorfkirche des Monats Juni steht in Lühnsdorf Stadt Niemegk (Landkreis Potsdam Mittelmark). Erstmalig urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 1377, wie der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg am Montag mitteilte. Aus dieser Zeit stamme vermutlich auch die alte Feldsteinkirche des Dorfes, die 1897 wegen Baufälligkeit jedoch abgebrochen wurde. Als Nachfolgebau entstand ein kleiner neuromanischer Saalbau aus rotem Backstein mit Apsis und westlichem Dachturm, der bereits am 18. September 1898 feierlich eingeweiht wurde.
Die ursprüngliche Ausstattung und auch die bauzeitliche Ornamentmalerei im Innenraum blieben den Angaben zufolge bis heute fast unverändert erhalten. So schuf bereits 1898 der aus Niemegk stammende Orgelbauer Friedrich Wilhelm Lobbes eine kleine Orgel mit fünf Registern, die nach einer Reparatur der Balganlage heute wieder in den Gottesdiensten erklingt. Der klassizistische Taufstein aus Alabaster wurde der Kirche 1835 gestiftet. Ebenfalls noch aus dem Vorgängerbau stammt eine Bronzeglocke, die 1616 in einer Magdeburger Gießerei entstand und deren 400-jähriges Jubiläum im kommenden Jahr gefeiert wird.
In den vergangenen Jahren haben die Lühnsdorfer in viel Eigenleistung das gesamte Ensemble rund um das Gotteshaus gepflegt und teilweise neugestaltet, hieß es weiter. Nicht in Eigeninitiative zu bewältigen sei jedoch eine dringend notwendige Instandsetzung des Kirchturms. Gegenwärtig ist der Turm gesperrt, da Teile abzustürzen drohen. Knapp 100.000 Euro seien für die Sanierung nötig, teilte der Förderkreis Alte Kirchen weiter mit.