19.11.2018
Anlässlich des Volkstrauertages für die Toten von Krieg und Gewaltherrschaft am Sonntag sagte Dröge weiter, es brauche daneben auch Begegnung mit der Geschichte.
Berlin (epd). 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges hat der Berliner Bischof Markus Dröge den Wert des internationalen Jugendaustauschs zur Verhinderung kriegerischer Auseinandersetzungen betont. In seinem "Wort des Bischofs" im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) erinnerte er am Samstag an den Gedenkgottesdienst vor wenigen Tagen im Berliner Dom. Dabei sangen Kinder- und Jugendchöre aus Frankreich, England und Russland gemeinsam. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz betonte: "Jugendliche, die so miteinander gesungen haben, werden nicht mehr lernen, gegeneinander Krieg zu führen."
Anlässlich des Volkstrauertages für die Toten von Krieg und Gewaltherrschaft am Sonntag sagte Dröge weiter, es brauche daneben auch Begegnung mit der Geschichte. So hätten etwa Konfirmanden aus Michendorf (Potsdam-Mittelmark) Gräber von Kindersoldaten von damals besucht und sich mit deren Schicksal auseinandergesetzt. "Ich bin mir sicher, wer sich so in andere hineinversetzen kann, wer die Augen nicht vor der Geschichte verschließt, der wird nicht mehr lernen, Krieg zu führen", sagte Dröge.
Der Volkstrauertag als nationaler Gedenktag für die Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus findet jeweils zwei Sonntage vor dem ersten Advent statt, in diesem Jahr am 18. November. Zahlreiche Veranstaltungen an diesem Tag sollen zur Versöhnung und Völkerverständigung beitragen und rufen zu Toleranz und Frieden auf. Die zentrale Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag findet am frühen Nachmittag im Plenarsaal des Deutschen Bundestages statt.