25.09.2017
Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge plädiert nach dem Erfolg der AfD für harte, aber faire Auseinandersetzungen der anderen Fraktionen im künftigen Bundestag mit den Rechtspopulisten.
Berlin (epd). Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge plädiert nach dem Erfolg der AfD für harte, aber faire Auseinandersetzungen der anderen Fraktionen im künftigen Bundestag mit den Rechtspopulisten. Dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte Dröge in Berlin, in den Länderparlamenten habe er "bisher nicht erkennen können, dass die AfD-Abgeordneten an sachlichen Auseinandersetzungen und konstruktiven Lösungen interessiert sind". Das Wahlergebnis der AfD habe ihn aber nicht überrascht; die Umfragen hätten dies erwarten lassen, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Ratsmitglied der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
"Wer sich wie ich seit zwei Jahren an der öffentlichen Diskussion um den Rechtspopulismus beteiligt und viele Briefe und Mails von AfD-Sympathisanten bekommt, weiß, mit welch schlichter Argumentation, Verkürzung von komplexen Zusammenhängen oder Tatsachenverdrehungen argumentiert wird, wenn etwa der Ruf der Bürgerrechtsbewegung der DDR 'Wir sind das Volk' heute gegen die Institutionen unserer freiheitlichen Demokratie gerichtet wird", fügte Dröge hinzu.
Kirchengemeinden sieht der evangelische Bischof vor der Aufgabe, "Menschen das Evangelium zu verkündigen und zu vermitteln, dass die Liebe zu Gott und unserem Mitmenschen, egal welchen Pass, welche Hautfarbe oder Religion er hat, nicht voneinander zu trennen ist". Dröge sagte weiter, die evangelische Kirche werde sich "deutlich mit den Positionen der AfD auseinandersetzen". Er fügte hinzu: "Wir werden aber auch intensiv das Gespräch mit denjenigen suchen, deren Ängste so groß sind, dass sie für die scheinbar so einfachen Lösungen, die die AfD auf sehr komplexe Fragen zu haben vorgibt, ansprechbar sind."