Dröge ruft zu Bekämpfung des Rechtspopulismus auf

27.10.2016

Berliner Bischof: "Neutral bleiben ist keine Option für Christen"

Berlin (epd). Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge hat zur Bekämpfung des wachsenden Rechtspopulismus in Europa aufgerufen. "Neutral bleiben ist keine Option für Christen", sagte Dröge am Donnerstag in Berlin in seinem Bischofswort an die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz: "Nachhaltiger Widerspruch gegen die Thesen der Rechtspopulisten ist Christenpflicht."

Auch in Deutschland stelle sich mit den Erfolgen rechtspopulistischer Gruppierungen wie der AfD die Frage, ob die Bundesrepublik ein offenes Land bleiben werde, in dem der interreligiöse Dialog und das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kultur und Religion gepflegt werden können, sagte Dröge. Die Ängste von AfD-Wählern müssten zwar ernst genommen werden. Ihnen müsse jedoch eine "ganz klare Haltung in der Sache" entgegengesetzt werden.

Wer behaupte, AfD wählen zu müssen, um auf soziale Probleme hinzuweisen, sei auf dem falschen Weg, betonte der Bischof in der Debatte zu seinem Bischofswort: "Da gibt es andere Möglichkeiten." Die Argumentation mancher AfD-Sympathisanten, man dürfe seine Meinung nicht offen sagte, bezeichnete Dröge als "wehleidig". Die Bundesrepublik sei keine Gesellschaft, "in der man sich menschenfeindlich äußern kann, ohne Widerspruch zu erfahren", betonte der Bischof.

Es sei eine bedenkliche Entwicklung, wenn Funktionäre einer Partei, die die deutsche Demokratie verachten, auf demokratischem Wege in verantwortliche Positionen kommen, betonte Dröge: "So wenig die Europagegner, die sich auf demokratischem Wege ins europäische Parlament wählen lassen, um Europa von innen heraus zu schaden, Europäer sind, sowenig sind Rechtspopulisten, die unser Gesellschaftssystem verachten, und sich trotzdem genau mit Hilfe dieses Systems demokratisch wählen lassen, schon Demokraten."

Die Kirche könne zwar rechtlich nicht verhindern, dass AfD-Mitglieder und -Sympathisanten dort aktiv seien, wenn sie sich nicht selbst menschenverachtend äußern, sagte Dröge: "Wir haben aber die moralische Pflicht, ihnen gegenüber sehr deutlich zu sagen, dass wir die Unterstützung einer Partei, die die Grundwerte unserer Gesellschaft aushöhlt, nicht gutheißen können."

Nationale Identitäten seien nicht schon vom Grundsatz her abzulehnen, sagte Dröge weiter. Sie dürften jedoch nicht als Legitimation dienen, Menschen in Not abzuweisen. Dröge kritisierte zugleich Behauptungen, christliche Flüchtlinge in Deutschland seien Verfolgung durch andere Flüchtlinge ausgesetzt. Christen seien in den Unterkünften zwar unter der großen Zahl der Muslime durchaus "vereinsamt und verschüchtert", sagte Dröge: "Aber von Verfolgung zu reden ist übertrieben."

"Die medienwirksame Dramatisierung ist unsachlich und unverantwortlich", sagte der Bischof. Flüchtlingen aus Syrien müsse zudem Mut gemacht werden, "an eine neue Zukunft in der Heimat zu glauben, wenn der Krieg vorbei ist", betonte Dröge. Beeindruckend sei, wie das friedliche Zusammenleben von Religionen und Konfessionen in Ländern wie Jordanien gelinge. "Auf diese Christen sollten einmal diejenigen schauen, die bei uns meinen, gegen muslimische Flüchtlinge hetzen zu müssen", sagte der Bischof.

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