Dröge ruft zu Widerstand gegen Hetze auf

Berlin (epd). Der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge hat Christen zum Widerspruch gegen Hassprediger, menschenverachtende Meinungen und Hetze aufgerufen. "Wenn wir dem Leben dienen wollen, das an Ostern neu geschaffen wurde, müssen wir allen Kräften entgegentreten, die es darauf anlegen, Menschen gegeneinander aufzubringen", erklärte Dröge am Sonntag in seiner Osterpredigt in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche.

Die Hetze gegen Menschen, die pauschale Abwertung von Religionen und die Verunglimpfung von bestimmten Menschengruppen - "diese Unkultur hat in den letzten Jahren erschreckend zugenommen", sagte Dröge weiter. Mit Blick auf die AfD ergänzte er, "seit eine Partei, die diese Form von Hetze zu ihrem Markenzeichen gemacht hat nun auch noch im Bundestag vertreten ist, erscheint es manchem Bürger, mancher Bürgerin als zunehmend normal, in einer solchen verrohten Gesellschaft zu leben".

Soziale Netzwerke, "die in vielen Bereichen durchaus nicht sozial sind, die gerade nicht die soziale Kommunikation fördern, sondern unsoziale und asoziale Meinungen verstärken", würden dazu beitragen, die gesellschaftliche Kultur zu vergiften, sagte der evangelische Theologe weiter. "Hier nützt kein Ignorieren. Hier sind wir gefordert, zu widersprechen, wo wir können, zu argumentieren und nicht zuzulassen, dass menschenverachtende Meinungen sich wie eine krankmachendes Gift in unsere Gesellschaft einschleichen."

"Menschen auszugrenzen, zum Sündenbock zu erklären, religiös abzuwerten - das war die Methode, die Jesus ans Kreuz gebracht hat", sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz weiter. Seit Ostern verbiete sich aber "diese Sündenbock-Methode für jeden, der sich glaubhaft einen Christen nennen will". Dem Leben diene es vielmehr, "Probleme zu benennen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen". Mit seiner Friedensbotschaft habe Gott "die Hassprediger dieser Welt entmachtet".

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