Ein Drittel weniger Kirchenaustritte wegen Corona-Pandemie

10.03.2021

Seit Jahren kämpfen die Kirchen in Berlin und Brandenburg mit vielen Kirchenaustritten. 2020 ist die Zahl der Austritte erstmals deutlich gesunken. Zugleich gingen auch die Taufen zurück. Vermutet wird ein Zusammenhang mit der Corona-Krise.

Berlin (epd). Der Corona-Lockdown hat sich offenbar auch auf die Zahl der Kirchenaustritte in Berlin und Brandenburg ausgewirkt. Ihre Zahl ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Das geht unter anderem aus einer Antwort der Senatsjustizverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage der Berliner Grünen-Abgeordneten June Tomiak hervor. Demnach traten in der Bundeshauptstadt im vergangenen Jahr insgesamt 14.698 Menschen aus den beiden großen Kirchen sowie der Jüdischen Gemeinde und anderen Religionsgemeinschaften aus. Das waren rund ein Drittel weniger (5.800) als 2019 mit insgesamt 20.556 Austritten. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" (Mittwoch) darüber berichtet.

Mehr als die Hälfte der Austritte 2020 in Berlin (8.282) verzeichnete dabei die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) als mitgliederstärkste Kirche in der Region. Für das gesamte Gebiet der Landeskirche - also inklusive Brandenburg und Ostsachsen - rechnet die Landeskirche mit etwa 10.500 Austritten. Im Jahr zuvor waren es noch rund ein Drittel mehr. Das Erzbistum Berlin verlor vergangenes Jahr in der Bundeshauptstadt 6.239 Mitglieder durch Kirchenaustritte, die Jüdische Gemeinde 147.

Die Austrittszahlen seien in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, erklärte die evangelische Landeskirche am Mittwoch. 2019 sei mit 15.999 Kirchenaustritten ein "negatives Rekordjahr" gewesen. Mit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 seien die zuvor recht hohen Austrittszahlen dann heruntergegangen. Die gleiche Entwicklung gab es zum Ende des Jahres mit dem zweiten Lockdown.

Stark rückläufig war 2020 aber auch die Zahl der evangelischen Taufen. Sie sank im Berliner Stadtgebiet um knapp 1.700 auf 1.025. Insgesamt geht die evangelische Kirche von einem Rückgang um etwa 55 Prozent aus. 2019 gab es demnach landeskirchenweit 4.838 Taufen, 2020 nur noch 2.150. Alles seien aber nur vorläufige Zahlen. Für das Erzbistum liegen laut Senatsjustizverwaltung noch keine Erhebungen vor.

Eine mögliche Ursache sei, dass Taufen wegen der Pandemie nur eingeschränkt möglich waren, erklärte die Landeskirche: "Dort hoffen wir durchaus auf Nachholeffekte." Auch wenn Taufen formal zulässig waren, dürften begleitende Einschränkungen wie begrenzte Teilnehmerzahlen, geschlossene Gastronomie und Reisebeschränkungen hemmend gewirkt haben.

Die evangelische Landeskirche zählt aktuell in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen insgesamt 890.000 Mitglieder. Davon lebt die Mehrheit (541.000) in Berlin. Das Erzbistum Berlin hat in Berlin, Teilen Brandenburgs und Vorpommern insgesamt rund 400.000 Kirchenmitglieder. Auch hier leben die meisten Katholiken (310.000) in der Bundeshauptstadt.

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