EKBO erwartet fast 30 Millionen Euro Mehreinnahmen aus Kirchensteuern

11. November 2014. Berlin (epd). Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz erwartet für 2014 deutlich höhere Kirchensteuereinnahmen als geplant. Insgesamt werde mit rund 26,4 Millionen Euro Mehreinnahmen gerechnet, heißt es in der Vorlage der Kirchenleitung zum Nachtragshaushalt für 2014, der Ende der Woche von der Synode in Berlin beschlossen werden soll. Bislang wurde für 2014 von rund 177 Millionen Euro Einnahmen aus direkten Kirchenlohn- und -einkommensteuern ausgegangen. Der Nachtragshaushalt sieht nun Kirchensteuereinnahmen rund 203 Millionen Euro vor.

In den ersten neun Monaten des Jahres seien in Berlin und Brandenburg rund sieben Prozent mehr Kirchensteuern eingenommen worden als zunächst erwartet, hieß es. Dabei seien die Einnahmen aus der Kircheneinkommensteuer um knapp 13 Prozent und aus der Kirchenlohnsteuer um gut fünf Prozent gestiegen.

In Sachsen seien rund acht Prozent mehr Kirchensteuern eingenommen worden als erwartet, hieß es. Dabei seien die Einnahmen aus der Kircheneinkommensteuer um knapp zwölf Prozent und aus der Kirchenlohnsteuer um gut sechs Prozent gestiegen. Die Region schlesische Oberlausitz der Landeskirche mit der Stadt Görlitz gehört zum Bundesland Sachsen.

Auch für 2015 würden rund 27 Millionen Euro höhere Einnahmen aus Kirchensteuern erwartet, als zunächst eingeplant, hieß es weiter. Für das kommende Jahr waren bislang rund 174 Millionen Euro Einnahmen aus direkten Kirchenlohn- und -einkommensteuern im Haushalt eingeplant.

Insgesamt soll ein Nachtragshaushalt in Höhe von rund 354 Millionen Euro für 2014 beschlossen werden, vorgesehen waren zunächst rund 329 Millionen Euro. Für 2015 soll ein Nachtragshaushalt in Höhe von rund 338 Millionen Euro beschlossen werden, vorgesehen waren bislang 323 Millionen Euro. Darin sind auch Mittel enthalten, die nicht von der Landeskirche ausgegeben werden können, aber im Haushalt verbucht werden müssen.

Zuvor nicht eingeplante Mehrausgaben sollen im Nachtragshaushalt 2014 unter anderem für die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit beschlossen werden. Dort sollen rund 150.000 Euro zusätzlich für eine neue technische Verwaltung des Internetauftrittes der Landeskirche zur Verfügung gestellt werden. Das neue Web-System soll gegen Kostenbeteiligung auch von Kirchenkreisen und Gemeinden genutzt werden können.

Für den Entschädigungsfonds für Heimkinder aus Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Psychiatrie sollen im laufenden Jahr anders als bislang geplant rund 416.000 Euro zurückgelegt werden. Die evangelische Kirche dürfe sich der Lösung der Finanzprobleme des Heimkinderfonds nicht entziehen, hieß es zur Begründung. Die Ausgaben für Baumaßnahmen am Domstift zu Brandenburg an der Havel liegen 2014 mit knapp zwei Millionen Euro mehr als doppelt so hoch wie zunächst geplant. Grund sind Arbeiten am Domkonvikt, das künftig auch für Veranstaltungen genutzt werden soll.

Die 122 Synodalen, die rund eine Million evangelische Kirchenmitglieder in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen vertreten, kommen ab Mittwochabend bis Samstag zu ihrer Herbsttagung in Berlin zusammen.