EKBO-Landeskirche verzeichnet deutlich mehr Kirchenaustritte

Berlin (epd). Die Zahl der Kirchenaustritte ist in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) 2014 deutlich gestiegen. Insgesamt hätten 17.867 Mitglieder der Landeskirche den Rücken gekehrt, sagte ein Kirchensprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. 2013 wurden 12.408 Kirchenaustritte registriert, 2012 und 2011 waren es jeweils knapp 10.000. Damit hat die Landeskirche in nur vier Jahren rund 50.000 Mitglieder durch Austritte verloren.

Allein im ersten Halbjahr 2014 hätten in der Landeskirche mit etwa einer Million Mitgliedern rund 10.000 Protestanten ihre Kirchenmitgliedschaft beendet, hieß es weiter. Hintergrund seien vor allem die Informationen der Banken über das geänderte Verfahren zum Einbehalt der Kirchensteuer auf Kapitalerträge, das bei vielen Kirchenmitgliedern zu erheblicher Verunsicherung geführt habe.

Auf diese Verunsicherung habe die Kirche inzwischen reagiert und verstärkt Informationen zu dem neuen Verfahren auf neuen Internetseiten, in Gemeindebriefen und in den Kirchengemeinden zur Verfügung gestellt, hieß es weiter.

Die Kirchensteuer auf Kapitalerträge wird seit dem 1. Januar 2015 von den Banken automatisch abgezogen, wenn der Steuerpflichtige nicht beim Bundeszentralamt der Weitergabe der Daten widersprochen hat. Bei der Neuregelung handelt es sich nicht um eine neue Kirchensteuer oder eine Erhöhung der bisherigen Steuern, sondern nur um eine Vereinfachung des Verfahrens. Wenn die Zinsen den Freibetrag nicht überschreiten, müssen dafür auch weiterhin keine Steuern gezahlt werden.