22.01.2015
Erzbistum gratuliert
22. Januar 2015. Berlin (epd). Neue Synode, neue Präses, neue Kirchenleitung: In der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gibt es personelle Veränderungen, doch es bleibt auch vieles wie zuvor. Neue Vorsitzende des Kirchenparlaments ist die Berliner Agrarwissenschaftlerin Sigrun Neuwerth. Die Synode wählte die 58-jährige Referentin des Bundeslandwirtschaftsministeriums am Donnerstag bei ihrer konstituierenden Tagung in Berlin zur Nachfolgerin von Andreas Böer, der das Amt seit 2006 innehatte. Böer bekam bei der Wahl 53, Neuwerth 55 Stimmen.
Die Berliner katholische Kirche gratulierte Neuwerth nach ihrer Wahl und erklärte, das Erzbistum hoffe, dass die neue Synodenvorsitzende die bereits unter ihren Vorgängern institutionalisierten halbjährlichen Treffen fortsetzen werde. "Als Christen stehen wir gemeinsam vor den Herausforderungen dieser Zeit für die Stadt Berlin und die weiteren Regionen", sagte Wolfgang Klose, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Berlin. Vor allem der Einsatz für eine bessere Willkommenskultur für Menschen, die hier Schutz und Zuflucht suchen, stehe derzeit "ganz oben auf der Agenda".
Die neue Präses gehört durch ihr Amt in den kommenden sechs Jahren auch der Kirchenleitung an, die am Donnerstag ebenfalls neu besetzt wurde. Auch Bischof Markus Dröge, Präsident Ulrich Seelemann, Pröpstin Friederike von Kirchbach und die drei Generalsuperintendenten der Sprengel Potsdam, Berlin und Görlitz gehören dem 18-köpfigen Leitungsgremium bereits durch ihre Ämter an. Elf weitere Mitglieder der Kirchenleitung wurden am Donnerstagnachmittag von den Synodalen gewählt. Die Kirchenleitung repräsentiert rund eine Million Protestanten in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen.
Der bisherige Synodenpräses Andreas Böer, im Hauptberuf seit 1991 CDU-Bürgermeister im sächsischen Reichenbach, kandidierte überraschend als Laienmitglied, wurde gewählt und wird der Kirchenleitung deshalb auch weiterhin angehören. Er werde sein Bürgermeisteramt noch bis zum Sommer ausüben und dann in den Ruhestand gehen, sagte der Pfarrerssohn und gelernte Funktechniker, der am Sonntag 65 Jahre alt wird. Dies komme seinem Engagement für die Landeskirche sehr entgegen.
In die neue Kirchenleitung wurden auch die Superintendentin des Kirchenkreises Zossen-Fläming, Katharina Furian, die Unternehmensberaterin Solange Wydmusch und der Richter Martin Müller-Follert aus Berlin sowie die Ingenieure Matthias Bärmann aus Guben und Reinhard Locke aus Berlin gewählt. Außerdem wurden Ministerialrat Friedrich Wilhelm Haug aus dem Bundeswirtschaftsministerium, die Kunsthistorikerin Eva Dittmann-Hachen aus dem Kirchenkreis Falkensee, die IT-Expertin Felicitas Wilcke aus dem Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg, der Amtsdirektor von Unterspreewald, Jens-Hermann Kleine, und die Steuerberaterin Martina Radloff aus Schwedt von der Synode in die Kirchenleitung entsandt.
Das Kirchenparlament setzt seine viertägigen Beratungen am Freitag fort. Auf der Tagesordnung stehen vor allem weitere Wahlen. Die Tagung endet am Samstag mit einem Gottesdienst in der Bartholomäuskirche, bei dem auch die neue Kirchenleitung in ihr Amt eingeführt wird. Im Anschluss kommt die Kirchenleitung zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen.