EKD-Ratsvorsitzender: Wollen uns von Frauen und Männern des 20. Juli inspirieren lassen

20.07.2014

Mit einem Gottesdienst im Berliner Dom haben am Sonntag die Gedenkfeierlichkeiten zum gescheiterten Hitlerattentat vom 20. Juli 1944 begonnen.

20. Juli 2014. Berlin (epd). Mit einem Gottesdienst im Berliner Dom haben am Sonntag die Gedenkfeierlichkeiten zum gescheiterten Hitlerattentat vom 20. Juli 1944 begonnen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, erinnerte zum 70. Jahrestag des Umsturzversuchs an das mutige Handeln der Gruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944). Im Beisein von Bundespräsident Joachim Gauck sagte der EKD-Ratsvorsitzende in seiner Predigt, die Frauen und Männer des aktiven Widerstandes gegen Hitler hätten in Deutschland lange darauf warten müssen, nicht mehr als Verräter, sondern als Gerechte angesehen zu werden. Heute sei die Ehrung der Widerständler ein wichtiges Anliegen geworden, fügte er hinzu.

 

Deren Widerstand sei auch ein Zeichen dafür, dass nicht alle Deutschen tatenlos zugesehen hätten, mitliefen oder begeistert mitgemacht hätten. Nicht alle Deutschen seien der Stimme der Nazi-Barbarei gefolgt, sagte Schneider in dem ZDF-Fernsehgottesdienst und ergänzte: «Es gab Menschen in unserem Land, die auf eine andere Stimme gehört haben - im Getöse des Gebrülls am Volksgerichtshof, im Geschrei der großen Aufmärsche und Hallen, inmitten der Lügen und der Propaganda in den Medien.»

 

Auch heute komme es in vielen Situationen darauf an, Gottes Stimme zu hören, «sich von Gott rufen zu lassen» und «dann auf diesen Ruf mit eigener und tätiger Verantwortung zu antworten», sagte Präses Schneider im Berliner Dom weiter. Dazu brauchten Menschen «eine innere Freiheit von äußeren Zwängen und äußeren Bedrohungen». Eine solche Freiheit erwachse aus der Bindung an Gott, fügte Schneider hinzu. «Wir wollen uns von ihrem Weg inspirieren lassen. Wir wollen hören, wenn Gottes Stimme uns heute ruft», sagte der EKD-Ratsvorsitzende mit Blick auf die Frauen und Männer vom 20. Juli 1944.

 

Deutschlandweit sollte am Sonntag an das gescheiterte Hitlerattentat vor 70 Jahren erinnert worden. Bundespräsident Gauck wollte am Mittag bei einer Feierstunde der Bundesregierung und der Stiftung 20. Juli 1944 die Festrede halten. Die Gedenkveranstaltung sollte im Berliner Bendlerblock stattfinden, in dem Stauffenberg und weitere Verschwörer nach dem Anschlag hingerichtet wurden. Nach der Feierstunde der Bundesregierung wollte der Bundespräsident im Bendlerblock sowie am Nachmittag auch in der Gedenkstätte Plötzensee zu Ehren der Mitglieder des Widerstands Kränze niederlegen.

 

Auch in anderen deutschen Städten sollte an den Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 erinnert werden. In Leipzig wollten Stadtverwaltung und Bundeswehr der drei Mitverschwörer aus der sächsischen Stadt gedenken. Zu ihnen zählte auch der ehemalige Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler. In der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts sollte mit einer Feierstunde und einer Kranzniederlegung an den gebürtigen Magdeburger Mitverschwörer Henning von Tresckow erinnert werden.

 

Das Attentat vor 70 Jahren und der nachfolgende Umsturzversuch gegen das nationalsozialistische Regime gelten als größter organisierter Widerstandsversuch im sogenannten Dritten Reich.

 

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