30.08.2018
"Da müssen wir alle, egal wo wir sind, egal in welchem Teil Deutschlands wir leben, aufbegehren und klar sagen: So etwas geht nicht", sagte Bedford-Strohm
Chemnitz/München (epd). Nach der Gewalt von Chemnitz hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, zum zivilen Engagement aufgerufen. "Da müssen wir alle, egal wo wir sind, egal in welchem Teil Deutschlands wir leben, aufbegehren und klar sagen: So etwas geht nicht", sagte Bedford-Strohm am Donnerstag dem Radiosender Bayern 2.
Es lasse einen erschrecken, "wenn Tausende von Menschen nach einem solchen Ereignis dann auf der Straße sind und Hetzjagden veranstalten auf unbeteiligte Menschen, nur deswegen, weil sie eine andere Hautfarbe haben", sagte der EKD-Ratsvorsitzende dem BR. Chemnitz sei aber eine weltoffene Stadt mit Menschen aus aller Welt. "Und dass es da jetzt welche gibt, die das kaputt machen wollen, diese Weltoffenheit, dagegen müssen alle aufstehen."
Bedford-Strohm betonte, man könne in der Frage der Flüchtlingspolitik unterschiedlicher Meinung sein. Doch habe die Art, wie die Diskussion geführt werde, natürlich Auswirkungen auch "auf ein Klima, das zu solchen Taten führt. Und auch in der öffentlichen Begleitung dieses Ereignisses kann man es auch gleich wieder sehen, wie aus den Reihen der AfD wirklich gehetzt wird." Als Beispiel nannte der EKD-Ratsvorsitzende Bayern 2 zufolge die Fraktionschefin der AfD, Alice Weidel. Sie hatte ein Plakat mit ihr getwittert, auf dem stand: "Syrer und Iraker metzeln Opfer mit 25 Stichen nieder. Das Abschlachten geht immer weiter". Das sei die "Begleitmusik" zu Ereignissen wie in Chemnitz, sagte Bedford-Strohm.
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Interview: http://u.epd.de/122p