05.01.2016
Die Auslastung der 16 Notunterkünfte liegt derzeit bei 90 Prozent.
Berlin (epd). Die eisigen Temperaturen in Ostdeutschland führen zu mehr Andrang in den Notunterkünften der Berliner Kältehilfe. Die Lage sei aber bislang nicht dramatisch, sagte Kältehilfe-Koordinator Johannfried Seitz-Reimann von der gemeinnützigen Gebewo-Soziale Dienste Berlin am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Die Auslastung der 16 Notunterkünfte mit bis zu 700 festen Schlafplätzen liege derzeit bei 90 Prozent. "Das ist besser als alles, was wir in der Vergangenheit hatten", sagte Seitz-Reimann. In den vergangenen Jahren seien die Unterkünfte bei vergleichbaren Temperaturen immer schon voll- oder überbelegt gewesen.
Als Hauptgrund für die relativ entspannte Lage sieht der Kältehilfe-Koordinator die Aufstockung der Kapazitäten um 170 Schlafplätze mehr als im vergangenen Winter. Das habe einen Puffer geschaffen. Sollte sich die Situation doch noch verschärfen, könnten zudem kurzfristig weitere 40 Plätze bereitgestellt werden. "Aktuell sehen wir aber dafür keinen Handlungsbedarf." In Berlin gibt es Schätzungen zufolge rund 15.000 wohnungslose Menschen. Davon leben vermutlich etwa 3.000 als Obdachlose auf der Straße.
Bislang gebe es in den Unterkünften auch keine Konkurrenz zwischen Obdachlosen und Flüchtlingen, sagte Seitz-Reimann. "Ein befürchteter Verdrängungswettbewerb findet nicht statt." Bisher seien nur vereinzelt Flüchtlinge auf der Suche nach einem Schlafplatz in den Obdachlosenunterkünften aufgetaucht. Über ein eigens eingerichtetes Notfalltelefon wurden sie dann in Flüchtlingseinrichtungen vermittelt.
In den milden Dezembertagen waren nach Angaben der Berliner Kältehilfe die Notunterkünfte im Durchschnitt zwischen 80 bis 85 Prozent ausgelastet. Neben den Notunterkünften umfasst die Berliner Kältehilfe auch drei Kleinbusse für den Transport von Hilfebedürftigen und 13 an einzelnen Tagen geöffnete Nachtcafes. Kirchengemeinden und Wohlfahrtsverbände betreiben das Angebot mit Unterstützung des Senats von Anfang November bis Ende März.
epd ost mg phi
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Das Kältehilfetelefon ist täglich von 19 bis 23 Uhr unter der Telefonnummer: 030/810560425 zu erreichen.
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