Erinnerung an Hitlerattentat vor 70 Jahren

20.07.2014

Mit einer bewegenden Feierstunde im Ehrenhof des Berliner Bendlerblocks ist am Sonntag an den militärischen Widerstand gegen das NS-Regime erinnert worden.

20. Juli 2014. Berlin (epd). Mit einer bewegenden Feierstunde im Ehrenhof des Berliner Bendlerblocks ist am Sonntag an den militärischen Widerstand gegen das NS-Regime erinnert worden. Am 70. Jahrestag des gescheiterten Hitlerattentats durch eine Gruppe um Claus Graf Schenk von Stauffenberg legte Bundespräsident Joachim Gauck einen Kranz für die Opfer an der Stelle nieder, wo seinerzeit einige der Verschwörer noch in der darauffolgenden Nacht erschossen worden waren. In seiner Festrede erinnerte das Staatsoberhaupt bei der Feierstunde von Bundesregierung und der Stiftung 20. Juli 1944 an die langfristigen politischen Wirkungen des Hitlerattentats. Von dem moralischen Erbe der Männer und Frauen des 20. Juli 1944 zehre Deutschland bis heute, hob das Staatsoberhaupt hervor.

 

Zwar hätten die Verschwörer um Stauffenberg ihr Ziel nicht erreicht, Hitler zu töten. Ihnen sei aber auch bewusst gewesen, "dass es darum ging, ein in die Welt hinaus und in die Zukunft hinein wirkendes Zeichen zu setzen", sagte Gauck. Angesichts dessen sollte mit Begriffen wie "Scheitern" oder "Misserfolg" vorsichtig umgegangen werden, mahnte er. Der Widerstand gegen Hitler habe "sehr klar eine moralische - und bei genauer Betrachtung natürlich auch eine politische" Bedeutung, sagte der Bundespräsident. Aus diesem Erbe heraus habe die neu gegründete Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg Legitimation schöpfen können. Auch die Bundeswehr berufe sich nicht auf obrigkeitsstaatliche Traditionen, sondern auf Widerstand gegen das Unrecht.

 

Der 20. Juli 1944 erinnere daran, mutig zu seinen Werten zu stehen und sich nicht mitschuldig zu machen, wenn anderen Unrecht geschieht. Auch in der Demokratie gelte es, "Werte zu leben und Verantwortung zu übernehmen - jeder auf seine Weise und jede an ihrer Stelle", sagte Gauck. Der Chef des Bundeskanzleramtes, Peter Altmaier (CDU) sagte, der Bruch des geleisteten Eids durch die Widerstandskämpfer vom 20. Juli sei kein Landesverrat gewesen, "sondern eine wahrhaft patriotische Tat". Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte, dass die Verschwörer bleibende Maßstäbe gesetzt hätten, unabhängig von ihren persönlichen Motiven.

 

An der Feierstunde nahmen auch führende Vertreter anderer Verfassungsorgane teil, darunter Bundesratspräsident Stephan Weil, Bundestags-Vizepräsidentin Edelgard Bulmahn (beide SPD) sowie Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Anwesend waren auch die früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und Christian Wulff.

 

Die Gedenkfeierlichkeiten hatten am Morgen mit einem Gottesdienst im Berliner Dom ihren Anfang genommen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, rief in seiner Predigt dazu auf, sich von den Frauen und Männern des 20. Juli inspirieren zu lassen. Auch heute komme es in vielen Situationen darauf an, Gottes Stimme zu hören, "sich von Gott rufen zu lassen" und "dann auf diesen Ruf mit eigener und tätiger Verantwortung zu antworten", sagte der EKD-Ratsvorsitzende im Beisein von Bundespräsident Gauck.

 

Auch in anderen deutschen Städten wurde am Sonntag an den Umsturzversuch erinnert. In Leipzig gedachten Stadtverwaltung und Bundeswehr der drei Mitverschwörer aus der sächsischen Stadt, darunter der ehemalige Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler. In der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts sollte an den gebürtigen Magdeburger Mitverschwörer Henning von Tresckow erinnert werden. In Berlin war am Nachmittag eine weitere Kranzniederlegung in der Gedenkstätte Plötzensee geplant.

 

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt () + J
Ohne Bilder: Alt () + K
Fokus: Alt () + G
Tasten­kombinationen: Alt () + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt () + V
Alles zurücksetzen: Alt () + Y