28.11.2014
Pilotprojekt der Berliner Stadtmission und des Landesamtes für Gesundheit und Soziales
28. November 2014. Berlin (epd). In Berlin werden neuankommenden Flüchtlingen erstmals Notunterkünfte in Wärmehallen zur Verfügung gestellt. In zwei Hallen mit zusammen 2.500 Quadratmetern können zwischen 250 und 300 Menschen kurzfristig unterkommen, teilte die Berliner Stadtmission am Freitag mit. Dabei handele es sich um ein Pilotprojekt: Es sind den Angaben zufolge bundesweit die ersten Wärmehallen für Flüchtlinge. Bislang gab es diese Notunterkünfte nur für Obdachlose.
Die Wärmelufthallen im Poststadion Berlin sind mit optisch abgeschlossenen Schlafabteilen für je sechs Personen ausgestattet, hieß es weiter. In die Abteile ebenfalls eingebaut seien jeweils ein Tisch, Stühle sowie ein Schrank für persönliche Gegenstände. Hinzu kommen Gemeinschaftsbereiche etwa zum Kochen, Essen, mit sanitären Anlagen sowie für die Kinderbetreuung. In den Wärmelufthallen befinden sich auch die Büros der Mitarbeiter der Berliner Stadtmission.
Die Wärmehallen seien in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) konzipiert worden und sollen bis Ende April 2015 in Betrieb sein. Das Projekt sei allerdings keine Einrichtung im Bereich der Erstaufnahme oder von Gemeinschaftsunterkünften, sondern eine Nothilfe angesichts der hohen Anzahl von täglich neu ankommenden Flüchtlingen in Berlin, für die es in den ersten Tagen keine Plätze in einer regulären Unterkunft gibt, teilte die Berliner Stadtmission weiter mit. Nach einem kurzfristigen Aufenthalt von wenigen Tagen in der Wärmehalle sollen die Flüchtlinge dann in regulären Unterkünften unterkommen.
Derzeit nimmt die Bundeshauptstadt noch bis mindestens Dienstag (2. Dezember) keine weiteren Asylbewerber auf. Wegen Fällen von Masern und Windpocken in Flüchtlingsunterkünften ist Berlin seit dem 21. November von der bundesweiten Verteilung von Asylbewerbern ausgenommen.