13.09.2021
Stuttgart (epd). Es war der erste Bestseller der Druckgeschichte: das Neue Testament in der Übersetzung von Martin Luther vom September 1522. Die Deutsche Bibelgesellschaft legt das Buch 500 Jahre später als Faksimile noch einmal neu auf - in einer limitierten Auflage von 500 nummerierten Exemplaren, wie die kirchliche Stiftung am Montag in Stuttgart mitteilte. Der historische Titel „Das Newe Testament Deutzsch“ wird beibehalten.
Entstanden ist die Übersetzung im Winter 1521/1522 in einer Rekordzeit von elf Wochen auf der Wartburg bei Eisenach. Dort hatte sich Luther versteckt, nachdem beim Reichstag zu Worms die Reichsacht über ihn verhängt worden war. Das Neue Testament nach Luther war in kürzester Zeit vergriffen und zählte 87 Nachdrucke, bevor 1534 die gesamte Bibel in der Luther-Übersetzung erschien.
Der Nachdruck enthält neben der Vorrede Luthers eine kurze Charakteristik der Schriften des Neuen Testaments und deren Verzeichnis. Fast jeder neutestamentliche Brief ist mit einer eigenen Vorrede versehen und am Rand stehen Parallelstellen und Anmerkungen aus der Feder Luthers. Neben dem Bibeltext mit Schmuckinitialen zu Beginn der einzelnen neutestamentlichen Schriften enthält das Septembertestament 21 blattgroße Holzschnitte zum Buch der Offenbarung aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren.