Evangelische Landeskirche mahnt humanitären Umgang mit Asyl an

Berlin (epd). Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat sich für eine Stärkung des Kirchenasyls und einen humanitären Umgang mit Flüchtlingen ausgesprochen. Verschärfungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und der Innenministerkonferenz im Umgang mit Kirchenasylfällen führten zu deutlichen Belastungen, kritisierte die Synode der Landeskirche in einem Beschluss vom Samstag zum Abschluss der Herbsttagung des Kirchenparlaments in Berlin.

Die Innenminister hatten in diesem Jahr Verschärfungen für sogenannte Dublin-Fälle im Kirchenasyl beschlossen. Betroffen sind Asylbewerber, für die eigentlich ein anderer EU-Staat zuständig wäre. Die frühere Frist von sechs Monaten, nach der die Zuständigkeit automatisch auf Deutschland überging, kann künftig auf 18 Monate verlängert werden, wenn die Gemeinden in den Augen des Bundesamts vereinbarte Regeln für Kirchenasylfälle nicht erfüllen.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) müsse die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft drängen, dass "humanitäre Belange gegenüber anderen Erwägungen in den Vordergrund gestellt werden", betonte die Synode. Das Kirchenparlament schloss sich mit seinem Beschluss vom Samstag auch einer Erklärung fünf weiterer Landeskirchen, darunter der Nordkirche, der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, an.

"Grundsätzlich sind wir daran interessiert, dass es weniger Kirchenasyle gibt", heißt es in der Erklärung weiter: "Deshalb versuchen wir kontinuierlich, im Dialog mit der Politik und den staatlichen Behörden die Ursachen von Kirchenasyl zu beseitigen." Von den politisch Verantwortlichen werde erwartet, die Kirchen "durch die Rückkehr zu einer besonnenen, rechtsstaatlichen Ansprüchen genügenden und an den Menschenrechten orientierten Flüchtlingspolitik dabei zu unterstützen".

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