Evangelische Schulen feiern Jubiläum in Berlin

27. Juni 2014. Berlin (epd). Evangelische Schulen sind nach Ansicht der Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, wichtig für die Zukunft der Kirche. Die bleibend hohen Anmeldezahlen belegten zugleich, dass die Schulen im Trend liegen, erklärte Käßmann in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Wochenzeitung «Die Kirche» (Ausgabe vom 29. Juni).

Die Evangelische Schulstiftung in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) feiert am Freitag am Berliner Gendarmenmarkt mit einem Festakt ihr zehnjähriges Bestehen. Zugleich wird mit einem Symposium und einem Festgottesdienst in der Französischen Friedrichstadtkirche auch das 20. Jubiläum der Evangelischen Schulstiftung in der EKD begangen.

Käßmann betonte, in den Schulen der Schulstiftungen könnten «exemplarisch Elemente des evangelischen Bildungsverständnisses umgesetzt werden». So sollten sie helfen, «die eigene Persönlichkeit mit ihren Stärken und Schwächen auszubilden, ethische Verantwortung zu übernehmen» und eine «eigene Position zum christlichen Glauben zu gewinnen», erklärte die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende.

Bischof Markus Dröge erklärte in der Zeitung, evangelische Schulen seien keine Kaderschmieden für theologische Nachwuchskräfte, sondern Teil des öffentlichen Schulsystems. Evangelische Bildung bilde den Menschen darin, seine «Freiheit verantwortlich im Miteinander der Gesellschaft zu gestalten». Allerdings habe er manchmal den Eindruck, «dass unsere evangelischen Schulen nicht wirklich gewollt sind» und als unliebsame Konkurrenz betrachtet werden. Er wünsche sich, betonte der Bischof, dass evangelische Schulen als grundlegender Teil des öffentlichen Bildungssystems in staatlichen Bildungsplänen anerkannt werden. Sie würden nicht nur immer wieder für ihre pädagogische Qualität und ihre innovativen Impulse ausgezeichnet. Sie sparten der öffentlichen Hand erwiesenermaßen auch viel Geld, unterstrich Dröge.

Unter dem Dach der evangelischen Schulstiftung der EKBO gibt es aktuell 35 Einrichtungen mit rund 10.000 Schülern. Stiftungsvorsitzender Frank Olie kündigte an, das Angebot weiter auszubauen. Dies solle vor allem dort geschehen, «wo wir bereits Schulen haben». Ziel sei es, «durchgängige Bildungswege anzubieten», sagte Olie der Wochenzeitung «Die Kirche».