06.05.2021
Potsdam (epd). Kirchengemeinden in Brandenburg sind nach Ansicht des Demos-Instituts für Gemeinwesenberatung wichtige zivilgesellschaftliche Akteure vor Ort. Neben der Seelsorge würden sie Orientierung in schwierigen Situationen geben, soziale Räume schaffen und Menschen befähigen, sich zu engagieren, sagte Markus Klein, Geschäftsführer des Demos-Instituts, am Donnerstag in Potsdam.
Unter dem Dach des Institutes arbeitet das Mobile Beratungsteam an sechs Standorten für ein tolerantes Brandenburg, für Demokratieentwicklung und gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit.
Klein zufolge gibt es allerdings auch Grenzen für die Rolle von Kirchengemeinden und deren Vertreter im gesellschaftlichen Diskurs. Dies habe sich etwa in emotional aufgeladenen Situationen gezeigt wie etwa 2015 im Zusammenhang mit der Ankunft von Flüchtlingen, so Klein. Die Erwartungen an Gemeindevertreter und an die Ressourcen der Gemeinden seien dann einfach zu vielfältig: „Die Kirche kann aber nicht alles richten und schon gar nicht alleine.“ Erschwerend kämen die kontinuierlich sinkenden Kirchenmitgliederzahlen hinzu.
Angesichts fehlender sozialer Räume in den Ortschaften könnten Menschen in Kirchengemeinden oft erste Schritte und „Selbstwirksamkeitserfahrungen“ machen. Als wichtige gesellschaftliche Akteure vor Ort stünden Kirchen neben den Sportvereinen und Feuerwehren.
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