28.09.2017
In Potsdam ist am Mittwoch an das 200-jährige Bestehen der Union Evangelischer Kirchen (UEK) erinnert worden.
Potsdam (epd). In der Potsdamer Nagelkreuzkapelle ist am Mittwoch an das 200-jährige Bestehen der Union Evangelischer Kirchen (UEK) erinnert worden. In seinem Grußwort betonte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, die Bedeutung der unierten Tradition. "Sie übt uns im Gespräch mit den Konfessionen und Religionen in der Wahrnehmung von Gemeinsamkeiten und in der Stärkung des Dialogs", sagte Dröge bei einem Festakt der St. Nikolai-Kirchengemeinde und der Nagelkreuzgemeinde Garnisonkirche. Im Anschluss war ein Empfang der evangelischen Landeskirche geplant.
"Versöhnte Verschiedenheit" sei zu einer Möglichkeit von Gemeinschaft geworden, die die Freiheit eigener Überzeugung mit dem Respekt vor der Überzeugung anderer verbindet, sagte Dröge. Zugleich betonte der Bischof, dass auch die Nagelkreuzkapelle "wieder für Dialog und Versöhnung" stehe. Die Landeskirche begrüße, dass an dieser Stelle nun ein friedensethisch ausgerichtetes Versöhnungszentrum beheimatet sei. "Hier an diesem Ort, wo sich deutsche Geschichte der vergangenen drei Jahrhunderte in ihren so unterschiedlichen Entwicklungen und Bewegungen widerspiegelt, soll Geschichte erinnert, Verantwortung gelernt und Versöhnung gelebt werden", sagte Dröge.
Am 27. September 1817 hatten sich in Preußen die innerhalb der evangelischen Kirche seit der Reformation in zwei unterschiedliche Konfessionen gespaltenen Lutheraner und Reformierten wiedervereint. Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. hatte beide Konfessionen anlässlich des 300. Reformationsjubiläums 1817 aufgefordert, am Reformationstag (31. Oktober) das Abendmahl in einer gemeinsamen lutherisch-reformierten Feier zu empfangen.
Die heutige UEK, ein Zusammenschluss von zwölf Landeskirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), sieht den 27. September daher als ihren Gründungstag an. In diesem Jahr feiert die UEK das 200. Jubiläum mit vielen Veranstaltungen. Am Sonntag war auch im Berliner Dom mit einem Festgottesdienst an das Ereignis erinnert worden.