08.02.2015
Ökumenischer Empfang zur Berlinale
8. Februar 2015. Berlin (epd). Kinofilme und biblische Geschichten haben nach Ansicht des hannoverschen Landesbischofs Ralf Meister viele Gemeinsamkeiten: "Es entstehen Bilder, die einen nie wieder verlassen werden. Nirgends sonst geschieht diese Kunst der Ewigkeitssuggestion so kraftvoll wie im Film", sagte der evangelische Theologe am Sonntag in Berlin. Meister sprach beim traditionellen Ökumenischen Filmempfang der evangelischen und katholischen Kirche anlässlich der Berlinale. Traumwelten würden im Film wahr und Wahres werde zum Traum, sagte der Landesbischof als Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in seinem Grußwort.
Der Vorsitzende der Publizistischen Kommission bei der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst, erinnerte in seiner Ansprache an beglückende und auch erschreckende Nachrichten-Bilder aus den vergangenen Wochen. Vor diesem Hintergrund stelle sich die Frage, welche Chancen da noch Bilder hätten, "die uns im Kino zur Unterhaltung vorgeführt werden". "Die besondere Chance, die uns der Kinofilm bietet, liegt im Angebot eines vertieften Sich-Einlassens auf die Wirklichkeit, auf Menschen und ihre Geschichten, ihre Sehnsüchte und Ängste, nicht auf Einzelmomente, sondern auf Entwicklungsprozesse", sagte Bischof Fürst.
Drehbuchautor Fred Breinersdorfer plädierte als Gastredner für einen stärkeren Einsatz des Mittels "Film", um die Herzen der Menschen zu erreichen. "Wir haben ein Mittel, wohlgemerkt keine Waffe, ich spreche von einem Mittel, das im Kampf gegen den Terrorismus und Faschismus immer noch viel zu wenig eingesetzt wird: Kunst und Kultur", sagte Breinersdorfer laut Redemanuskript.