09.10.2020
Mit einem Friedensgebet hat die Berliner multireligiöse Initiative "House of One" zum Jahrestag des antisemitischen Anschlags von Halle am Freitag an die Opfer von Hassverbrechen erinnert. An der live aus der Parochialkirche gestreamten Andacht nahmen Vertreter verschiedener Religionen teil. Die evangelische Pröpstin Christina-Maria Bammel rief zur Solidarität mit bedrohten Menschen auf: "Wegsehen und Ignorieren gilt nicht. Es braucht unser gemeinsames Zusammenstehen."
Rabbiner Andreas Nachama vom "House of One" erklärte, eine demokratische Gesellschaft sei wie eine Kette, die nur so stark sein könne, wie ihr jeweils schwächstes Glied. Es gebe noch viel zu tun auf dem Weg zu einer Gesellschaft, in der es keine Opfer ausgrenzender Gewalt gibt.
Auch Imam Kadir Sanci vom "House of One" rief dazu auf, sich gegen Diskriminierung und Hass zu engagieren. Die friedliebende Mehrheit müsse lauter werden. In einer Zeit des blinden Hasses auf Andersgläubige oder Andersaussehende sei dies wichtiger denn je. An dem Friedensgebet nahmen neben christlichen, jüdischen und muslimischen Geistlichen unter anderem auch buddhistische Vertreter sowie der Bahai teil. Das Motto lautete "Hamburg, Halle, Hanau - Gemeinsam gegen Hass".
(epd)